Das zweite Buch Mose (Exodus).


Vermehrung und Knechtschaft der Söhne Israel in Ägypten.

Kapitel 1

1,1 Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen - mit Jakob kamen sie, jeder mit seinem Haus: 1,2 Ruben, Simeon, Levi und Juda; 1,3 Issaschar, Sebulon und Benjamin; 1,4 Dan und Naftali, Gad und Asser. 1,5 Und [die Zahl] aller Seelen, die von Jakob abstammten, betrug siebzig Seelen. Joseph aber war [schon] in Ägypten. 1,6 Und Joseph starb und alle seine Brüder und jene ganze Generation. 1,7 Die Söhne Israel aber waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr, sehr stark, und das Land wurde voll von ihnen.

1,8 Da trat ein neuer König [die Herrschaft] über Ägypten an, der Joseph nicht [mehr] kannte. 1,9 Der sagte zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Söhne Israel ist zahlreicher und stärker als wir. 1,10 Auf, laßt uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt! Sonst könnte es geschehen, wenn Krieg ausbricht, daß es sich auch [noch] zu unseren Feinden schlägt und gegen uns kämpft und [dann] aus dem Land hinaufzieht. 1,11 Daher setzten sie Arbeitsaufseher über es, um es mit ihren Lastarbeiten zu drücken. Und es baute für den Pharao Vorratsstädte: Pitom und Ramses. 1,12 Aber je mehr sie es bedrückten, desto mehr nahm es zu; und so breitete es sich aus, so daß sie ein Grauen erfaßte vor den Söhnen Israel. 1,13 Da zwangen die Ägypter die Söhne Israel mit Gewalt zur Arbeit 1,14 und machten ihnen das Leben bitter durch harte Arbeit an Lehm und an Ziegeln, und durch allerlei Arbeit auf dem Feld, mit all ihrer Arbeit, zu der sie sie mit Gewalt zwangen.

1,15 Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra und die andere Pua hieß, 1,16 und sagte: Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helft und bei der Entbindung seht, daß es ein Sohn ist, dann tötet ihn, wenn es aber eine Tochter ist, dann mag sie am Leben bleiben. 1,17 Aber weil die Hebammen Gott fürchteten, taten sie nicht, wie ihnen der König von Ägypten gesagt hatte, sondern ließen die Jungen am Leben. 1,18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen [zu sich] und sagte zu ihnen: Warum habt ihr das getan, daß ihr die Jungen am Leben gelassen habt? 1,19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Ja, die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftig; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie [schon] geboren. 1,20 Und Gott tat den Hebammen Gutes, und das Volk vermehrte sich und wurde sehr stark. 1,21 Und weil die Hebammen Gott fürchteten, geschah es, daß er ihnen Nachkommen schenkte. 1,22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Nil werfen, jede Tochter aber sollt ihr am Leben lassen!

Moses Geburt, Bewahrung und Erziehung.

V. 1-25: Apg 7,20-30.

Kapitel 2

2,1 Und ein Mann vom Haus Levi ging hin und nahm eine Tochter Levi [zur Frau]. 2,2 Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Als sie sah, daß er schön war, verbarg sie ihn drei Monate [lang]. 2,3 Und als sie ihn nicht länger verbergen konnte, nahm sie für ihn ein Kästchen aus Schilfrohr und verklebte es mit Asphalt und Pech, legte das Kind hinein und setzte es in das Schilf am Ufer des Nil. 2,4 Seine Schwester aber stellte sich in [einiger] Entfernung hin, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde. 2,5 Und die Tochter des Pharao ging hinab, um am Nil zu baden, während ihre Dienerinnen am Ufer des Nil hin und her gingen. Und sie sah das Kästchen mitten im Schilf und sandte ihre Magd hin und ließ es holen. 2,6 Und als sie es geöffnet hatte, sah sie das Kind, und siehe, ein weinender Junge [lag darin]. Da hatte sie Mitleid mit ihm und sagte: Das ist [eins] von den Kindern der Hebräer. 2,7 Und seine Schwester sagte zur Tochter des Pharao: Soll ich hingehen und dir eine stillende Frau von den Hebräerinnen herbeirufen, damit sie das Kind für dich stillt? 2,8 Die Tochter des Pharao antwortete ihr: Geh hin! Da ging das Mädchen hin und rief die Mutter des Kindes herbei. 2,9 Und die Tochter des Pharao sagte zu ihr: Nimm dieses Kind mit und stille es für mich, dann werde ich [dir] deinen Lohn geben! Da nahm die Frau das Kind und stillte es. 2,10 Als aber das Kind groß geworden war, brachte sie es der Tochter des Pharao, und es wurde ihr zum Sohn. Und sie gab ihm den Namen Mose, indem sie sagte: Ich habe ihn ja aus dem Wasser gezogen.

Moses Übereifer für sein Volk - Flucht und Heirat in Midian.

2,11 Und es geschah in jenen Tagen, als Mose groß geworden war, da ging er zu seinen Brüdern hinaus und sah bei ihren Lastarbeiten zu. Da sah er, wie ein ägyptischer Mann einen hebräischen Mann, [einen] von seinen Brüdern, schlug. 2,12 Und er wandte sich hierhin und dorthin, und als er sah, daß niemand [in der Nähe] war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand. 2,13 Als er aber am Tag darauf wieder hinausging, siehe, da rauften sich zwei hebräische Männer, und er sagte zu dem Schuldigen: Warum schlägst du deinen Nächsten? 2,14 Der aber antwortete: Wer hat dich zum Aufseher und Richter über uns gesetzt? Gedenkst du etwa, mich umzubringen, wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete sich Mose und sagte sich: Also ist die Sache doch bekannt geworden! 2,15 Und der Pharao hörte diese Sache und suchte, Mose umzubringen.

Mose aber floh vor dem Pharao und hielt sich im Land Midian auf. Und er setzte sich an einen Brunnen. 2,16 Nun hatte der Priester von Midian sieben Töchter; die kamen, schöpften [Wasser] und füllten die Tränkrinnen, um die Herde ihres Vaters zu tränken. 2,17 Aber die Hirten kamen und trieben sie weg. Da stand Mose auf, half ihnen und tränkte ihre Herde. 2,18 Als sie nun zu ihrem Vater Reguel kamen, sagte er: Warum seid ihr heute so früh gekommen? 2,19 Sie antworteten: Ein ägyptischer Mann hat uns aus der Gewalt der Hirten befreit, und er hat sogar eifrig für uns geschöpft und die Herde getränkt. 2,20 Da sagte er zu seinen Töchtern: Und wo ist er? Warum habt ihr denn den Mann draußen gelassen? Ladet ihn doch ein, damit er Brot [mit uns] ißt! 2,21 Und Mose willigte ein, bei dem Mann zu bleiben. Und er gab Mose seine Tochter Zippora [zur Frau]. 2,22 Die gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen Gerschom, indem er sagte: Ein Fremder bin ich in einem fremden Land geworden.

2,23 Und es geschah während jener vielen Tage, da starb der König von Ägypten. Und die Söhne Israel seufzten wegen [ihrer] Arbeit und schrien um Hilfe. Und ihr Geschrei wegen der Arbeit stieg auf zu Gott. 2,24 Da hörte Gott ihr Ächzen, und Gott dachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. 2,25 Und Gott sah nach den Söhnen Israel, und Gott kümmerte sich um sie.

Moses Berufung und Auftrag.

Kapitel 3

3,1 Mose aber weidete die Herde Jetros, seines Schwiegervaters, des Priesters von Midian. Und er trieb die Herde über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb. 3,2 Da erschien ihm der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusch. Und er sah [hin], und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. 3,3 Und Mose sagte [sich]: Ich will doch hinzutreten und dieses große Gesicht sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt. 3,4 Als aber der HERR sah, daß er herzutrat, um zu sehen, da rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose! Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 3,5 Und er sprach: Tritt nicht näher heran! Zieh deine Sandalen von deinen Füßen, denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliger Boden! 3,6 Dann sprach er: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 3,7 Der HERR aber sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes in Ägypten, und sein Geschrei wegen seiner Antreiber habe ich gehört; ja, ich kenne seine Schmerzen. 3,8 Darum bin ich herabgekommen, um es aus der Gewalt der Ägypter zu erretten und es aus diesem Land hinaufzuführen in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, das von Milch und Honig überfließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter. 3,9 Und nun siehe, das Geschrei der Söhne Israel ist vor mich gekommen; und ich habe auch die Bedrängnis gesehen, mit der die Ägypter sie quälen. 3,10 Nun aber geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Söhne Israel, aus Ägypten herausführst! 3,11 Mose aber antwortete Gott: Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehen und die Söhne Israel aus Ägypten herausführen sollte? 3,12 Da sprach er: Ich werde ja mit dir sein. Und dies sei dir das Zeichen, daß ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr an diesem Berg Gott dienen. 3,13 Mose aber antwortete Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen: Was ist sein Name?, was soll ich dann zu ihnen sagen? 3,14 Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: [Der] `Ich bin' hat mich zu euch gesandt. 3,15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation. 3,16 Geh hin, versammle die Ältesten Israels und sprich zu ihnen: Jahwe, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und hat gesagt: Ich habe genau achtgehabt auf euch und auf das, was euch in Ägypten angetan worden ist, 3,17 und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens hinaufführen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter, in ein Land, das von Milch und Honig überfließt. 3,18 Und sie werden auf deine Stimme hören. Und du sollst zum König von Ägypten hineingehen, du und die Ältesten Israels, und ihr sollt zu ihm sagen: Jahwe, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. So laß uns nun drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen, damit wir Jahwe, unserm Gott, opfern! 3,19 Aber ich weiß wohl, daß der König von Ägypten euch nicht ziehen lassen wird, auch nicht durch eine starke Hand [gezwungen]. 3,20 Deshalb werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all meinen Wundern, die ich in seiner Mitte tun werde. Danach erst wird er euch ziehen lassen. 3,21 Und ich werde diesem Volk Gunst geben in den Augen der Ägypter, und es wird geschehen, wenn ihr [aus]zieht, sollt ihr nicht mit leeren Händen [aus]ziehen: 3,22 [Jede] Frau soll von ihrer Nachbarin und von ihrer Hausgenossin silberne Schmuckstücke und goldene Schmuckstücke und Kleidung fordern. Die sollt ihr euren Söhnen und Töchtern anlegen und so die Ägypter ausplündern!

Moses Beglaubigung durch Zeichen - Beistand durch Aaron.

Kapitel 4

4,1 Und Mose antwortete und sagte: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören; denn sie werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen. 4,2 Da sprach der HERR zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er antwortete: Einen Stab. 4,3 Und er sprach: Wirf ihn auf die Erde! Da warf er ihn auf die Erde, und er wurde zu einer Schlange, und Mose floh vor ihr. 4,4 Der HERR aber sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse sie beim Schwanz! Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie wurde in seiner Hand zum Stab: 4,5 Damit sie glauben, daß dir der HERR erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. 4,6 Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke doch deine Hand in deinen Gewandbausch! Da steckte er seine Hand in seinen Gewandbausch. Und als er sie herauszog, siehe, da war seine Hand [weiß] von Aussatz, wie Schnee. 4,7 Und er sprach: Tu deine Hand wieder in deinen Gewandbausch! Da tat er seine Hand wieder in seinen Gewandbausch. Und als er sie aus seinem Gewandbausch herauszog, da war sie wieder wie sein [übriges] Fleisch. 4,8 Und es wird geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht auf die Stimme des ersten Zeichens hören, dann werden sie [doch wegen] der Stimme des zweiten Zeichens glauben. 4,9 Und es wird geschehen, wenn sie selbst diesen beiden Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hören, dann nimm vom Wasser des Nil und gieße es auf das trockene Land! Dann wird das Wasser, das du aus dem Nil nehmen wirst, auf dem trockenen Land zu Blut werden.

4,10 Mose aber antwortete dem HERRN: Ach, Herr! Ich bin kein redegewandter Mann, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn unbeholfen ist mein Mund und unbeholfen meine Zunge. 4,11 Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub, sehend oder blind? Nicht ich, der HERR? 4,12 Und nun geh hin! Ich will mit deinem Mund sein und dich unterweisen, was du reden sollst. 4,13 Er aber erwiderte: Ach, Herr! Sende doch, durch wen du senden willst! 4,14 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Mose, und er sprach: Ist nicht dein Bruder Aaron [da], der Levit? Ich weiß, daß er reden kann. Und siehe, er geht auch [schon] aus, dir entgegen. Und wenn er dich sieht, wird er sich freuen in seinem Herzen. 4,15 Dann sollst du zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und ich will mit deinem Mund und mit seinem Mund sein und will euch unterweisen, was ihr tun sollt. 4,16 Er aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein. 4,17 Und diesen Stab sollst du in deine Hand nehmen; damit sollst du die Zeichen tun.

Moses Rückkehr nach Ägypten.

4,18 Darauf ging Mose hin und kehrte zu seinem Schwiegervater Jitro zurück und sagte zu ihm: Ich möchte gern gehen und zu meinen Brüdern zurückkehren, die in Ägypten sind, um zu sehen, ob sie noch am Leben sind. Und Jetro sagte zu Mose: Geh hin in Frieden! 4,19 Und der HERR sprach zu Mose in Midian: Geh hin, kehre nach Ägypten zurück! Denn alle Männer sind gestorben, die dir nach dem Leben trachteten. 4,20 Da nahm Mose seine Frau und seine Söhne [mit sich], ließ sie auf dem Esel reiten und kehrte in das Land Ägypten zurück. Und Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand.

4,21 Und der HERR sprach zu Mose: Wenn du hinziehst, um nach Ägypten zurückzukehren, sieh zu, daß du all die Wunder, die ich in deine Hand gelegt habe, vor dem Pharao tust! Und ich, ich will sein Herz verstocken, so daß er das Volk nicht ziehen lassen wird. 4,22 Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: Mein erstgeborener Sohn ist Israel, - 4,23 und ich sage dir: Laß meinen Sohn ziehen, damit er mir dient! Wenn du dich aber weigerst, ihn ziehen zu lassen, siehe, dann werde ich deinen erstgeborenen Sohn umbringen.

4,24 Und es geschah auf dem Weg, in der Herberge, da trat der HERR ihm entgegen und wollte ihn töten. 4,25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein, schnitt ihrem Sohn die Vorhaut ab, berührte [damit] seine Füße und sagte: Wahrhaftig, du bist mir ein Blutbräutigam! 4,26 Da ließ er von ihm ab. Damals sagte sie 'Blutbräutigam' wegen der Beschneidung.

4,27 Und der HERR sprach zu Aaron: Geh Mose entgegen in die Wüste! Da ging er hin und traf ihn am Berg Gottes und küßte ihn. 4,28 Und Mose teilte Aaron alle Worte des HERRN mit, der ihn gesandt, und all die Zeichen, die er ihm aufgetragen hatte. 4,29 Da gingen Mose und Aaron hin und versammelten alle Ältesten der Söhne Israel. 4,30 Und Aaron redete [zu ihnen] alle Worte, die der HERR zu Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes. 4,31 Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, daß der HERR die Söhne Israel heimgesucht und ihr Elend gesehen habe, da warfen sie sich nieder und beteten an.

Mose und Aaron vor Pharao.

Kapitel 5

5,1 Danach gingen Mose und Aaron hinein und sagten zum Pharao: So spricht der HERR, der Gott Israels: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste ein Fest feiern! 5,2 Der Pharao aber antwortete [ihnen]: Wer ist der HERR, daß ich auf seine Stimme hören sollte, Israel ziehen zu lassen? Ich kenne den HERRN nicht und werde Israel auch nicht ziehen lassen. 5,3 Und sie sagten: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet. Laß uns doch drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserm Gott, opfern, damit er uns nicht mit der Pest oder dem Schwert schlägt! 5,4 Der König von Ägypten antwortete ihnen: Wozu, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk von seinen Arbeiten abhalten? Geht an eure Lastarbeiten! 5,5 Weiter sagte der Pharao: Siehe, das Volk des Landes ist jetzt [schon] zahlreich, und ihr wollt sie mit ihren Lastarbeiten aufhören lassen!

Israels noch härtere Bedrückung.

5,6 Und der Pharao befahl am gleichen Tag den Antreibern des Volkes und seinen Aufsehern: 5,7 Ihr sollt dem Volk nicht mehr wie bisher Häcksel zur Anfertigung der Ziegel liefern! Sie sollen selbst hingehen und sich Häcksel sammeln! 5,8 Aber ihr sollt ihnen die[selbe] Anzahl Ziegel auferlegen, die sie bisher angefertigt haben; ihr sollt nichts daran kürzen! Denn sie sind faul; darum schreien sie: Wir wollen hinziehen, wir wollen unserm Gott opfern! 5,9 Die Arbeit soll schwer auf den Männern lasten, damit sie daran zu schaffen haben und nicht auf trügerische Reden achten.

5,10 Da gingen die Antreiber des Volkes und seine Aufseher hinaus, redeten zum Volk und sagten: So spricht der Pharao: Ich gebe euch kein Häcksel [mehr]. 5,11 Geht selbst hin, holt euch Häcksel, wo ihr es findet; doch von eurer Arbeit wird nichts gekürzt. 5,12 Darauf zerstreute sich das Volk im ganzen Land Ägypten, um Strohstoppeln für Häcksel zu sammeln. 5,13 Und die Antreiber drängten sie und sagten: Vollendet eure Arbeiten, die Tagesleistung an ihrem Tag wie [früher], als [noch] Häcksel da war! 5,14 Dazu wurden die Aufseher der Söhne Israel, die die Antreiber des Pharao über sie gesetzt hatten, geschlagen, indem man sagte: Warum habt ihr weder gestern noch heute euer Maß an Ziegeln erfüllt wie bisher?

5,15 Da gingen die Aufseher der Söhne Israel hinein und schrien zum Pharao: Warum verfährst du so mit deinen Knechten? 5,16 Häcksel wird deinen Knechten nicht gegeben, und [doch] sagt man zu uns: Stellt Ziegel her! Und siehe, deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk wird schuldig. 5,17 Er antwortete: Faulenzer seid ihr, Faulenzer! Darum sagt ihr: Wir wollen hinziehen, wir wollen dem HERRN opfern. 5,18 Und jetzt geht, arbeitet! Häcksel wird euch nicht gegeben, aber die bestimmte Anzahl Ziegel sollt ihr abliefern! 5,19 Da sahen sich die Aufseher der Söhne Israel in einer üblen Lage, weil man sagte: Ihr sollt nichts an euren Ziegeln kürzen: die Tagesleistung an ihrem Tag! 5,20 Als sie nun vom Pharao herauskamen, trafen sie Mose und Aaron; die traten ihnen entgegen. 5,21 Und sie sagten zu ihnen: Der HERR sehe auf euch und halte Gericht darüber, daß ihr unseren Geruch beim Pharao und bei seinen Hofbeamten stinkend gemacht habt, indem ihr ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, uns umzubringen. 5,22 Da wandte sich Mose an den HERRN und sagte: Herr, warum hast du [so] übel an diesem Volk gehandelt? Wozu hast du mich denn gesandt? 5,23 Seitdem ich nämlich zum Pharao hineingegangen bin, um in deinem Namen zu reden, hat er an diesem Volk übel gehandelt, aber errettet hast du dein Volk keineswegs.

Kapitel 6

6,1 Der HERR jedoch sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde. Denn durch eine starke Hand [gezwungen,] wird er sie ziehen lassen, ja, durch eine starke Hand [gezwungen,] wird er sie aus seinem Land hinausjagen.

Moses erneute Berufung und weiterer Auftrag.

6,2 Und Gott redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jahwe. 6,3 Ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als Gott, der Allmächtige; aber mit meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 6,4 Auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, ihnen das Land Kanaan zu geben, das Land ihrer Fremdlingschaft, in dem sie sich als Fremdlinge aufgehalten haben. 6,5 Und ich habe auch das Ächzen der Söhne Israel gehört, die die Ägypter zur Arbeit zwingen, und ich habe an meinen Bund gedacht. 6,6 Darum sage zu den Söhnen Israel: Ich bin der HERR; ich werde euch herausführen unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg, euch aus ihrer Arbeit erretten und euch erlösen mit ausgestrecktem Arm und durch große Gerichte. 6,7 Und ich will euch mir zum Volk annehmen und will euer Gott sein. Und ihr sollt erkennen, daß ich der HERR, euer Gott, bin, der euch herausführt unter den Lastarbeiten der Ägypter hinweg. 6,8 Dann werde ich euch in das Land bringen, um dessentwillen ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, daß ich es Abraham, Isaak und Jakob geben will, und ich werde es euch zum Besitz geben, ich, der HERR. 6,9 Mose nun redete so zu den Söhnen Israel. Aber aus Verzagtheit und wegen [ihrer] schweren Arbeit hörten sie nicht auf Mose. 6,10 Da redete der HERR zu Mose und sprach: 6,11 Geh hinein, sage dem Pharao, dem König von Ägypten, er soll die Söhne Israel aus seinem Land ziehen lassen! 6,12 Mose aber redete vor dem HERRN und sagte: Siehe, die Söhne Israel haben nicht auf mich gehört, wie sollte da der Pharao mich anhören, zumal ich unbeschnittene Lippen habe! 6,13 Aber der HERR redete zu Mose und zu Aaron und beauftragte sie [als Gesandte] an die Söhne Israel und an den Pharao, den König von Ägypten, die Söhne Israel aus dem Land Ägypten hinauszuführen.

Stammbaum Moses und Aarons.

6,14 Dies sind die Häupter ihrer Vaterhäuser: Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels: Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; das sind die Sippen Rubens. 6,15 Und die Söhne Simeons: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Sippen Simeons.

V. 16-25: 1Chr 5,27-30; 6,1-15.

6,16 Und dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihrer Geschlechterfolge: Gerschon, Kehat und Merari; und die Lebensjahre Levis [betrugen] 137 Jahre. 6,17 Die Söhne Gerschons waren: Libni und Schimi nach ihren Sippen. 6,18 Und die Söhne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiel; und die Lebensjahre Kehats [betrugen] 133 Jahre. 6,19 Und die Söhne Meraris: Machli und Muschi; das sind die Sippen Levis nach ihrer Geschlechterfolge. 6,20 Und Amram nahm sich Jochebed, die Schwester seines Vaters, zur Frau; die gebar ihm Aaron und Mose; und die Lebensjahre Amrams [betrugen] 137 Jahre. 6,21 Die Söhne Jizhars aber waren Korach, Nefeg und Sichri, 6,22 und die Söhne Usiels Mischael, Elizafan und Sitri. 6,23 Aaron aber nahm sich Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. 6,24 Und die Söhne Korachs waren Assir, Elkana und Abiasaf; das sind die Sippen der Korachiter. 6,25 Eleasar aber, der Sohn Aarons, nahm sich eine von den Töchtern Putiels zur Frau; die gebar ihm Pinhas; dies sind die Familienhäupter der Leviten nach ihren Sippen. 6,26 Dieser Aaron und dieser Mose sind es, zu denen der HERR gesprochen hat: Führt die Söhne Israel aus dem Land Ägypten hinaus nach ihren Heerscharen [geordnet]! 6,27 Diese sind es, die zum Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Söhne Israel aus Ägypten hinauszuführen: das sind Mose und Aaron.

Beglaubigungszeichen vor Pharao.

6,28 Und es geschah an dem Tag, an dem der HERR zu Mose im Land Ägypten redete, 6,29 daß der HERR zu Mose redete und sprach: Ich bin der HERR. Rede zum Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich zu dir rede! 6,30 Mose aber sagte vor dem HERRN: Siehe, ich habe unbeschnittene Lippen, wie sollte der Pharao auf mich hören?

Kapitel 7

7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. 7,2 Du sollst alles reden, was ich dir befehlen werde, und dein Bruder Aaron soll zum Pharao reden, daß er die Söhne Israel aus seinem Land ziehen lassen soll. 7,3 Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und meine Zeichen und Wunder im Land Ägypten zahlreich machen. 7,4 Und der Pharao wird nicht auf euch hören. Dann werde ich meine Hand an Ägypten legen und meine Heerscharen, mein Volk, die Söhne Israel, durch große Gerichte aus dem Land Ägypten herausführen. 7,5 Und die Ägypter sollen erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecke und die Söhne Israel aus ihrer Mitte herausführe. 7,6 Da handelten Mose und Aaron, wie ihnen der HERR befohlen hatte, so handelten sie. 7,7 Mose aber war 80 Jahre alt und Aaron 83 Jahre, als sie zum Pharao redeten.

7,8 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: 7,9 Wenn der Pharao zu euch reden und sagen wird: Weist euch durch ein Wunder aus! - dann sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor dem Pharao hin! - er wird zu einer Schlange werden. 7,10 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao hinein und machten es so, wie der HERR geboten hatte: Aaron warf seinen Stab vor dem Pharao und vor seinen Hofbeamten hin, und er wurde zur Schlange. 7,11 Da rief auch der Pharao die Weisen und Zauberer; und auch sie, die Wahrsagepriester Ägyptens, machten es ebenso mit ihren Zauberkünsten, 7,12 sie warfen jeder seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus. Aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. 7,13 Doch das Herz des Pharao wurde verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte.

Erste Plage: Wasser wird zu Blut.

7,14 Und der HERR sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist verstockt. Er weigert sich, das Volk ziehen zu lassen. 7,15 Geh morgen früh zum Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen -, tritt ihm entgegen am Ufer des Nil, nimm den Stab, der sich in eine Schlange verwandelt hat, in deine Hand 7,16 und sage zu ihm: Der HERR, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt und gesagt: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir in der Wüste dienen! Aber siehe, du hast bisher nicht gehört. 7,17 [Darum,] so spricht der HERR: Daran sollst du erkennen, daß ich der HERR bin: Siehe, ich will mit dem Stab, der in meiner Hand ist, auf das Wasser im Nil schlagen, und es wird sich in Blut verwandeln. 7,18 Dann werden die Fische im Nil sterben, und der Nil wird stinken, so daß es die Ägypter ekeln wird, Wasser aus dem Nil zu trinken. 7,19 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Gewässer Ägyptens, über seine Flüsse, Nilarme, Sümpfe und all seine Wasserstellen, so daß sie zu Blut werden! Und im ganzen Land Ägypten wird Blut sein, selbst in [Gefäßen aus] Holz und Stein. 7,20 Da taten Mose und Aaron, wie der HERR geboten hatte; und er erhob den Stab und schlug vor den Augen des Pharao und vor den Augen seiner Hofbeamten [auf] das Wasser im Nil. Da wurde alles Wasser, das im Nil war, in Blut verwandelt. 7,21 Die Fische im Nil starben, und der Nil wurde stinkend, und die Ägypter konnten das Wasser aus dem Nil nicht trinken; und das Blut war im ganzen Land Ägypten. 7,22 Aber die Wahrsagepriester Ägyptens machten es ebenso mit ihren Zauberkünsten. Da blieb das Herz des Pharao verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte. 7,23 Da wandte sich der Pharao um, ging in sein Haus und nahm auch dies nicht zu Herzen. 7,24 Alle Ägypter aber gruben in der Umgebung des Nil nach Wasser zum Trinken, denn vom Wasser des Nil konnten sie nicht trinken. 7,25 Und es wurden sieben Tage erfüllt, nachdem der HERR den Nil geschlagen hatte.

Zweite Plage: Frösche.

7,26 Darauf sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein und sage zu ihm: So spricht der HERR: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 7,27 Wenn du dich aber weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen schlagen. 7,28 Und der Nil wird von Fröschen wimmeln, und sie werden heraufsteigen und in dein Haus kommen, in dein Schlafzimmer und auf dein Bett, in die Häuser deiner Hofbeamten und unter dein Volk, in deine Backöfen und in deine Backtröge. 7,29 Und die Frösche werden heraufkommen über dich, über dein Volk und über all deine Hofbeamten.

Kapitel 8

8,1 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stab aus über die Flüsse, die Nilarme und die Sümpfe, und laß die Frösche über das Land Ägypten heraufkommen! 8,2 Da streckte Aaron seine Hand aus über die Gewässer in Ägypten, und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten. 8,3 Aber die Wahrsagepriester machten es ebenso mit ihren Zauberkünsten und ließen die Frösche über das Land Ägypten heraufkommen.

8,4 Da rief der Pharao Mose und Aaron [zu sich] und sagte: Betet zum HERRN, daß er die Frösche von mir und meinem Volk wegschafft! Dann will ich das Volk ziehen lassen, und sie mögen dem HERRN opfern. 8,5 Und Mose sagte zum Pharao: Verfüge über mich, auf wann ich für dich, für deine Hofbeamten und für dein Volk beten soll zur Ausrottung der Frösche von dir und aus deinen Häusern, [so daß] sie nur im Nil übrigbleiben! 8,6 Er antwortete: Auf morgen. Da sagte er: Nach deinem Wort [soll es geschehen], damit du erkennst, daß niemand ist wie der HERR, unser Gott. 8,7 Und die Frösche werden von dir, aus deinen Häusern, von deinen Hofbeamten und von deinem Volk weichen; nur im Nil sollen sie übrigbleiben. 8,8 Nachdem nun Mose und Aaron vom Pharao hinausgegangen waren, schrie Mose zum HERRN wegen der Frösche, die er über den Pharao gebracht hatte. 8,9 Und der HERR tat nach dem Wort des Mose, und die Frösche starben weg aus den Häusern, aus den Gehöften und von den Feldern. 8,10 Und man schüttete sie haufenweise zusammen, so daß das Land [davon] stank. 8,11 Als aber der Pharao sah, daß die [versprochene] Erleichterung eingetreten war, da verstockte er sein Herz, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte.

Dritte Plage: Mücken.

8,12 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub [auf] der Erde! Dann wird er im ganzen Land Ägypten zu Mücken werden. 8,13 Sie machten es so: Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub [auf] der Erde. Da kamen die Mücken über die Menschen und über das Vieh; aller Staub der Erde wurde zu Mücken im ganzen Land Ägypten. 8,14 Die Wahrsagepriester aber machten es ebenso mit ihren Zauberkünsten, um die Mücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Mücken kamen über die Menschen und über das Vieh. 8,15 Da sagten die Wahrsagepriester zum Pharao: Das ist der Finger Gottes! Aber das Herz des Pharao blieb verstockt, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR geredet hatte.

Vierte Plage: Stechfliegen.

8,16 Und der HERR sprach zu Mose: Mach dich morgen früh auf, tritt vor den Pharao - siehe, er wird ans Wasser hinausgehen - und sage zu ihm: So spricht der HERR: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 8,17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen läßt, siehe, so werde ich die Stechfliegen ziehen lassen über dich, deine Hofbeamten, dein Volk und deine Häuser. Und die Häuser der Ägypter werden voll von Stechfliegen sein, ja sogar der Erdboden, auf dem sie [stehen]. 8,18 Ich werde aber an jenem Tag das Land Goschen, in dem sich mein Volk aufhält, besonders behandeln, so daß dort keine Stechfliegen sein werden, damit du erkennst, daß ich, der HERR, mitten im Land bin. 8,19 Und ich werde einen Unterschied setzen zwischen meinem Volk und deinem Volk; morgen wird dieses Zeichen geschehen. 8,20 Und der HERR machte es so: Es kamen Stechfliegen in Menge in das Haus des Pharao und in die Häuser seiner Hofbeamten und ins ganze Land Ägypten. [So] wurde das Land von den Stechfliegen verheert.

8,21 Da rief der Pharao Mose und Aaron und sagte: Geht hin und opfert eurem Gott [hier] im Land! 8,22 Mose erwiderte: Es ist nicht statthaft, es zu tun; denn wir würden dem HERRN, unserem Gott, opfern, was den Ägyptern ein Greuel ist. Siehe, wenn wir vor den Augen der Ägypter opferten, was ihnen ein Greuel ist, würden sie uns dann nicht steinigen? 8,23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem HERRN, unserem Gott, opfern, wie er uns befiehlt. 8,24 Da sagte der Pharao: Ich will euch ziehen lassen, damit ihr dem HERRN, eurem Gott, in der Wüste opfert. Nur entfernt euch nicht zu weit! Betet für mich! 8,25 Mose antwortete: Siehe, wenn ich von dir hinausgegangen bin, will ich zum HERRN beten, und morgen werden die Stechfliegen vom Pharao, von seinen Hofbeamten und von seinem Volk weichen. Nur möge der Pharao [uns] nicht noch einmal täuschen, so daß er das Volk nicht ziehen läßt, damit es dem HERRN opfert! 8,26 Darauf ging Mose vom Pharao hinaus und betete zum HERRN. 8,27 Und der HERR tat nach dem Wort des Mose und schaffte die Stechfliegen weg vom Pharao, von seinen Hofbeamten und von seinem Volk. Nicht eine blieb übrig. 8,28 Aber der Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.

Fünfte Plage: Viehpest.

Kapitel 9

9,1 Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 9,2 Denn wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie noch [länger] festhältst, 9,3 siehe, [dann] wird die Hand des HERRN über dein Vieh kommen, das auf dem Feld ist, über die Pferde, über die Esel, über die Kamele, über die Rinder und über die Schafe - eine sehr schwere Pest. 9,4 Aber der HERR wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter, so daß von allem, was den Söhnen Israel gehört, nicht ein Stück sterben wird. 9,5 Auch setzte der HERR eine bestimmte Zeit fest, indem er sprach: Morgen wird der HERR dies im Lande tun. 9,6 Und der HERR tat es am Tag darauf, da starb alles Vieh der Ägypter, aber von dem Vieh der Söhne Israel starb kein einziges [Stück]. 9,7 Und der Pharao sandte hin, und siehe, von dem Vieh Israels war auch nicht ein [Stück] gestorben. Aber das Herz des Pharao blieb verstockt, und er ließ das Volk nicht ziehen.

Sechste Plage: Geschwüre.

9,8 Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Nehmt euch beide Hände voll Ofenruß, und Mose soll ihn vor den Augen des Pharao gegen den Himmel streuen. 9,9 Dann wird er über dem ganzen Land Ägypten zu Staub werden, und es werden daraus an den Menschen und am Vieh im ganzen Land Ägypten Geschwüre entstehen, die in Blasen aufbrechen. 9,10 Und sie nahmen den Ofenruß und traten vor den Pharao, und Mose streute ihn gegen den Himmel; so wurde er zu Geschwüren von Blasen, die an den Menschen und am Vieh aufbrachen. 9,11 Die Wahrsagepriester aber konnten wegen der Geschwüre nicht vor Mose treten; denn die Geschwüre waren an den Wahrsagepriestern wie an allen Ägyptern. 9,12 Doch der HERR verstockte das Herz des Pharao, und er hörte nicht auf sie, wie der HERR zu Mose geredet hatte.

Siebte Plage: Hagel.

9,13 Da sprach der HERR zu Mose: Mach dich früh am Morgen auf, tritt vor den Pharao und sage zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Laß mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 9,14 Denn diesmal will ich all meine Plagen in dein Herz, unter deine Hofbeamten und unter dein Volk senden, damit du erkennst, daß niemand auf der ganzen Erde mir gleich ist. 9,15 Denn [schon] jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können, so daß du von der Erde ausgetilgt worden wärst. 9,16 Aber eben deshalb habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen, und damit man auf der ganzen Erde meinen Namen verkündigt. 9,17 [Doch] du verhältst dich noch immer hochmütig gegen mein Volk, daß du sie nicht ziehen läßt. 9,18 Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel regnen lassen, wie es in Ägypten noch keinen gegeben hat vom Tag seiner Gründung an bis jetzt. 9,19 Und nun sende hin und bring dein Vieh in Sicherheit und alles, was du auf dem Feld hast! Alle Menschen und Tiere, die sich auf dem Feld befinden und nicht ins Haus gebracht werden, auf die wird der Hagel fallen, und sie werden sterben. 9,20 Wer [nun] unter den Dienern des Pharao das Wort des HERRN fürchtete, der ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser flüchten. 9,21 Wer aber das Wort des HERRN nicht zu Herzen nahm, der ließ seine Knechte und sein Vieh auf dem Feld.

9,22 Und der HERR sprach zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus, dann wird im ganzen Land Ägypten Hagel fallen auf die Menschen und auf die Tiere und auf alles Gewächs des Feldes im Land Ägypten! 9,23 Da streckte Mose seinen Stab gegen den Himmel aus, und der HERR sandte Donner und Hagel; und Feuer fuhr zur Erde nieder. So ließ der HERR Hagel auf das Land Ägypten regnen. 9,24 Und mit dem Hagel kam Feuer, das mitten im Hagel hin und her zuckte; [und der Hagel] war sehr schwer, wie es im ganzen Land Ägypten [noch] keinen gegeben hat, seitdem [dieses Land] eine Nation geworden ist. 9,25 Und der Hagel schlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh; auch alles Gewächs des Feldes zerschlug der Hagel, und alle Bäume des Feldes zerbrach er. 9,26 Nur im Land Goschen, wo die Söhne Israel waren, fiel kein Hagel.

9,27 Da sandte der Pharao hin, ließ Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: Diesmal habe ich gesündigt. Der HERR ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Schuldigen. 9,28 Betet zum HERRN, daß es [nun] genug sei mit dem Donner Gottes und dem Hagel! Dann will ich euch ziehen lassen, und ihr braucht nicht länger zu bleiben. 9,29 Da sagte Mose zu ihm: Sobald ich zur Stadt hinausgehe, will ich meine Hände zum HERRN ausbreiten: der Donner wird aufhören, und der Hagel wird nicht mehr fallen, damit du erkennst, daß die Erde dem HERRN gehört. 9,30 Du aber und deine Hofbeamten - [das] habe ich erkannt, daß ihr euch [immer] noch nicht vor Gott, dem HERRN fürchtet. 9,31 Der Flachs und die Gerste zwar waren zerschlagen; denn die Gerste [stand in] Ähren und der Flachs in Blüte. 9,32 Aber der Weizen und das Korn waren nicht zerschlagen, weil sie später reif werden. 9,33 So ging nun Mose vom Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände zum HERRN aus; da hörte der Donner und der Hagel auf, und der Regen ergoß sich nicht mehr auf die Erde. 9,34 Als aber der Pharao sah, daß der Regen, der Hagel und der Donner aufgehört hatten, da sündigte er weiter und verstockte sein Herz, er und seine Hofbeamten. 9,35 So blieb das Herz des Pharao verstockt, und er ließ die Söhne Israel nicht ziehen, wie der HERR durch Mose geredet hatte.

Achte Plage: Heuschrecken.

Kapitel 10

10,1 Danach sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao hinein, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Hofbeamten verstockt, um diese meine Zeichen mitten unter ihnen zu tun, 10,2 und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder erzählst, wie ich den Ägyptern mitgespielt habe, und meine Zeichen, die ich unter ihnen getan habe. So werdet ihr erkennen, daß ich der HERR bin. 10,3 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao hinein und sagten zu ihm: So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Bis wann willst du dich [noch] weigern, dich vor mir zu demütigen? Laß mein Volk ziehen, damit sie mir dienen! 10,4 Denn wenn du dich weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, dann will ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet bringen. 10,5 Die werden den Boden des Landes bedecken, so daß man das Land nicht mehr sehen kann. Und sie werden den Rest fressen, was gerettet [und] euch vom Hagel übriggelassen worden ist; auch werden sie alle Bäume fressen, die euch auf dem Feld wachsen. 10,6 Und sie werden deine Häuser füllen und die Häuser all deiner Hofbeamten und die Häuser aller Ägypter, wie es deine Väter und die Väter deiner Väter nicht gesehen haben seit dem Tag, an dem sie auf dem Land [seßhaft] wurden, bis auf den heutigen Tag. Darauf wandte er sich um und ging vom Pharao hinaus.

10,7 Da sagten die Hofbeamten des Pharao zu ihm: Wie lange [noch] soll uns dieser [Mann] zur Falle sein? Laß die Leute ziehen, damit sie dem HERRN, ihrem Gott, dienen! Erkennst du [denn] noch nicht, daß Ägypten verloren ist? 10,8 Darauf wurden Mose und Aaron wieder zum Pharao gebracht, und er sagte zu ihnen: Zieht hin, dient dem HERRN, eurem Gott! Wer alles soll denn mitgehen? 10,9 Mose antwortete: Mit unsern Jungen und mit unsern Alten wollen wir gehen, mit unsern Söhnen und mit unsern Töchtern, mit unsern Schafen und mit unsern Rindern wollen wir gehen; denn wir haben ein Fest des HERRN [zu feiern]. 10,10 Er aber sagte zu ihnen: So [gewiß] möge der HERR mit euch sein, wie ich euch mit euren Kindern ziehen lasse! Seht [doch selbst], daß ihr Böses vorhabt! 10,11 So nicht! Zieht doch hin, ihr Männer, und dient dem HERRN! Denn das ist es, was ihr begehrt. Und man jagte sie vom Pharao hinaus.

10,12 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten wegen der Heuschrecken, damit sie über das Land Ägypten heraufkommen und alles Gewächs des Landes fressen, alles, was der Hagel übriggelassen hat! 10,13 Und Mose streckte seinen Stab über das Land Ägypten aus; da trieb der HERR jenen ganzen Tag und die ganze Nacht einen Ostwind ins Land; [und] als es Morgen geworden war, hatte der Ostwind die Heuschrecken herbeigetragen. 10,14 So kamen die Heuschrecken über das ganze Land Ägypten herauf und ließen sich im ganzen Gebiet Ägyptens in gewaltiger Menge nieder. Vor ihnen hat es keinen solchen Heuschreck[enschwarm] wie diesen gegeben, und nach ihnen wird es keinen solchen mehr geben. 10,15 Und sie bedeckten die Oberfläche des ganzen Landes, so daß es finster im Land wurde; und sie fraßen alles Gewächs des Landes und alle Früchte der Bäume, die der Hagel übriggelassen hatte. So blieb im ganzen Land Ägypten an den Bäumen und Gewächsen des Feldes nichts Grünes übrig.

10,16 Da rief der Pharao schnell Mose und Aaron herbei und sagte: Ich habe gesündigt gegen den HERRN, euren Gott, und gegen euch! 10,17 Und nun vergib doch meine Sünde nur [noch] diesmal und betet zum HERRN, eurem Gott, daß er nur diesen Tod von mir wegnimmt! 10,18 Darauf ging er von dem Pharao hinaus und betete zum HERRN. 10,19 Und der HERR verwandelte [den Ostwind in] einen sehr starken Westwind; der hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer. Es blieb nicht eine Heuschrecke übrig in dem ganzen Gebiet Ägyptens. 10,20 Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, und er ließ die Söhne Israel nicht ziehen.

Neunte Plage: Finsternis.

10,21 Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus! Dann wird eine [solche] Finsternis über das Land Ägypten kommen, daß man die Finsternis greifen kann. 10,22 Und Mose streckte seine Hand gegen den Himmel aus: Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage [lang]. 10,23 Man konnte einander nicht sehen, und niemand stand von seinem Platz auf drei Tage lang; aber alle Söhne Israel hatten Licht in ihren Wohnsitzen. - 10,24 Da rief der Pharao Mose herbei und sagte: Zieht hin, dient dem HERRN! Nur eure Schafe und Rinder sollen zurückbleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen! 10,25 Mose aber sagte: Gäbest du selber in unsere Hände Schlachtopfer und Brandopfer, damit wir [sie] dem HERRN, unserem Gott, zubereiten - 10,26 unser Vieh zieht dennoch mit uns, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon werden wir nehmen, um dem HERRN, unserm Gott, zu dienen. Wir wissen ja nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dorthin kommen. 10,27 Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, so daß er nicht bereit war, sie ziehen zu lassen. 10,28 Und der Pharao sagte zu ihm: Geh weg von mir! Hüte dich, mir nochmals unter die Augen zu treten! Denn an dem Tag, an dem du mir [wieder] unter die Augen trittst, mußt du sterben. 10,29 Darauf sagte Mose: Du hast recht geredet, ich werde dir nicht mehr unter die Augen treten.

Androhung der zehnten Plage.

V. 1-8: Kap. 12,29-39.

Kapitel 11

11,1 Und der HERR sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Wenn er euch endgültig ziehen läßt, wird er euch sogar völlig von hier fortjagen. 11,2 Rede doch zu den Ohren des Volkes: Jeder soll sich von seinem Nachbarn und jede von ihrer Nachbarin silberne Schmuckstücke und goldene Schmuckstücke erbitten. 11,3 Und der HERR gab dem Volk Gunst in den Augen der Ägypter. Der Mann Mose war sogar sehr angesehen im Land Ägypten, in den Augen der Hofbeamten des Pharao und in den Augen des Volkes. 11,4 Mose nun sagte [zum Pharao]: So spricht der HERR: Um Mitternacht will ich ausgehen [und] mitten durch Ägypten [schreiten]. 11,5 Dann wird alle Erstgeburt im Land Ägypten sterben, von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Sklavin hinter der Handmühle, sowie alle Erstgeburt des Viehs. 11,6 Da wird es ein großes Jammergeschrei im ganzen Land Ägypten geben, wie es [noch] keines gegeben hat und es [auch] keines mehr geben wird. 11,7 Aber gegen keinen von den Söhnen Israel wird [auch nur] ein Hund seine Zunge spitzen, vom Menschen bis zum Vieh, damit ihr erkennt, daß der HERR einen Unterschied macht zwischen den Ägyptern und den Israeliten. 11,8 Dann werden diese deine Hofbeamten alle zu mir herabkommen, sich vor mir niederbeugen und sagen: Zieh aus, du und das ganze Volk, das in deinem Gefolge ist! Und danach werde ich ausziehen. - Und er ging in glühendem Zorn vom Pharao hinaus.

11,9 Der HERR hatte nämlich zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hören, damit meine Wunder im Land Ägypten zahlreich werden. 11,10 Und Mose und Aaron haben alle diese Wunder vor dem Pharao getan. Aber der HERR hatte das Herz des Pharao verstockt, so daß er die Söhne Israel nicht aus seinem Land ziehen ließ.

Passah und Fest der ungesäuerten Brote.

Kapitel 12

12,1 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten: 12,2 Dieser Monat soll für euch der Anfangsmonat sein, er sei euch der erste von den Monaten des Jahres! 12,3 Redet zur ganzen Gemeinde Israel und sagt: Am zehnten dieses Monats, da nehmt euch ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, [je] ein Lamm für das Haus! 12,4 Wenn aber das Haus für ein Lamm nicht zahlreich genug ist, dann nehme er es mit seinem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten [wohnt], nach der Zahl der Seelen; nach dem Maß dessen, was jeder ißt, sollt ihr ihn auf das Lamm anrechnen. 12,5 Ein Lamm ohne Fehler, ein männliches, einjähriges, soll es für euch sein; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. 12,6 Und ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Dann soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel zwischen den zwei Abenden schlachten. 12,7 Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Türpfosten und die Oberschwelle streichen an den Häusern, in denen sie es essen. 12,8 Das Fleisch aber sollen sie [noch] in derselben Nacht essen, am Feuer gebraten, und [dazu] ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. 12,9 Ihr dürft nichts davon roh oder etwa im Wasser gekocht essen, sondern am Feuer gebraten [sollt ihr es essen]: seinen Kopf samt seinen Unterschenkeln und Eingeweiden. 12,10 Und ihr dürft nichts davon bis zum Morgen übriglassen! Was aber davon bis zum Morgen übrigbleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. 12,11 So aber sollt ihr es essen: eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Ein Passah für den HERRN ist es. 12,12 Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten erschlagen vom Menschen bis zum Vieh. Auch an allen Göttern Ägyptens werde ich ein Strafgericht vollstrecken, ich, der HERR. 12,13 Aber das Blut soll für euch zum Zeichen an den Häusern werden, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, dann werde ich an euch vorübergehen: so wird keine Plage, die Verderben bringt, unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage. 12,14 Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest für den HERRN. Als ewige Satzung für [all] eure Generationen sollt ihr ihn feiern.

V. 15-20: Kap. 13,3-10; 23,15; 34,18; 3Mo 23,6-8; 4Mo 28,17-25; 5Mo 16,3.4.8.

12,15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; ja, [gleich] am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes ißt, diese Seele soll aus Israel ausgerottet werden - [das gilt] vom ersten Tag bis zum siebten Tag. 12,16 Und am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung halten und [ebenso] am siebten Tag eine heilige Versammlung. An diesen [Tagen] darf keinerlei Arbeit getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein darf von euch zubereitet werden. 12,17 So haltet denn [das Fest] der ungesäuerten Brote! Denn an eben diesem Tag habe ich eure Heerscharen aus dem Land Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen Tag halten als ewige Ordnung für all eure Generationen. 12,18 Im ersten [Monat], am 14. Tag des Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum 21. Tag des Monats, am Abend. 12,19 Sieben Tage darf kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes ißt, diese Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei ein Fremder oder Einheimischer des Landes. 12,20 Nichts Gesäuertes dürft ihr essen; in all euren Wohnsitzen sollt ihr ungesäuertes Brot essen!

12,21 Und Mose berief alle Ältesten Israels und sagte zu ihnen: Macht euch daran und nehmt euch nach [der Größe] eurer Sippen Schafe und schlachtet das Passah. 12,22 Dann nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut im Becken und streicht [etwas] von dem Blut, das in dem Becken ist, an die Oberschwelle und an die beiden Türpfosten. Ihr aber - von euch darf bis zum Morgen keiner zur Tür seines Hauses hinausgehen. 12,23 Und der HERR wird durch [das Land] gehen, um die Ägypter zu schlagen. Sieht er [dann] das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Türpfosten, wird der HERR an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, [euch] zu schlagen. 12,24 Darum sollt ihr dieses Wort ewig halten als Ordnung für dich und deine Kinder. 12,25 Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er geredet hat, dann sollt ihr diesen Dienst ausüben. 12,26 Und es soll geschehen, wenn euch eure Kinder fragen: Was bedeutet dieser Dienst für euch?, 12,27 dann sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer für den HERRN, der an den Häusern der Söhne Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug, unsere Häuser aber rettete. Da warf sich das Volk nieder und betete an. 12,28 Und die Söhne Israel gingen hin und machten es, wie der HERR Mose und Aaron geboten hatte, so machten sie es.

Zehnte Plage: Tod der Erstgeburt.

V. 29-39: Kap. 11,1-8.

12,29 Und es geschah um Mitternacht, da erschlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch alle Erstgeburt des Viehs. 12,30 Da stand der Pharao nachts auf, er und alle seine Hofbeamten und alle Ägypter, und es entstand ein großes Jammergeschrei in Ägypten, denn es gab kein Haus, in dem nicht ein Toter war. 12,31 Und er rief Mose und Aaron nachts herbei und sagte: Macht euch auf, zieht weg aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Söhne Israel, und geht hin, dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt! 12,32 Auch eure Schafe und Rinder nehmt mit, wie ihr gesagt habt, und geht hin und segnet auch mich! 12,33 Und die Ägypter bedrängten das Volk, um sie [möglichst] schnell aus dem Land schicken zu können, denn sie sagten [sich]: Wir alle sind [sonst] des Todes!

Israels Auszug aus Ägypten - Ordnung des Passah.

12,34 Das Volk nun hob seinen Teig auf, ehe er gesäuert war; ihre Backschüsseln [trugen sie], in ihre Kleidung gewickelt, auf ihren Schultern. 12,35 Und die Söhne Israel hatten nach dem Wort des Mose getan und sich von den Ägyptern silberne Schmuckstücke und goldene Schmuckstücke und Kleidung erbeten. 12,36 Dazu hatte der HERR dem Volk in den Augen der Ägypter Gunst gegeben, so daß sie auf ihre Bitte eingegangen waren. So plünderten sie die Ägypter aus.

12,37 Nun brachen die Söhne Israel auf [und zogen] von Ramses nach Sukkot, etwa 600 000 Mann zu Fuß, die Männer ohne die Kinder. 12,38 Es zog aber auch viel Mischvolk mit ihnen hinauf, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh. 12,39 Und sie backten den Teig, den sie aus Ägypten gebracht hatten, zu ungesäuerten Brotfladen; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben worden waren und nicht [länger] hatten warten können; so hatten sie sich auch keine Wegzehrung bereitet. 12,40 Die Zeit des Aufenthaltes der Söhne Israel aber, die sie in Ägypten zugebracht hatten, betrug 430 Jahre. 12,41 Und es geschah am Ende der 430 Jahre, ja, es geschah an eben diesem Tag, daß alle Heerscharen des HERRN aus dem Land Ägypten auszogen. 12,42 Eine Nacht des Wachens war dies für den HERRN, damit er sie aus dem Land Ägypten herausführen konnte; das ist diese dem HERRN [geweihte] Nacht, ein Wachen für alle Söhne Israel in all ihren Generationen.

12,43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung des Passah: Kein Fremder soll davon essen. 12,44 Jeder um Geld gekaufte Sklave eines Mannes aber - wenn du ihn beschneidest, dann darf er davon essen. 12,45 Ein Beisasse oder Lohnarbeiter darf nicht davon essen. 12,46 In einem Haus soll es gegessen werden; du sollst nichts von dem Fleisch aus dem Haus hinausbringen, und ihr sollt kein Bein an ihm zerbrechen. 12,47 Die ganze Gemeinde Israel soll es feiern. 12,48 Wenn sich aber ein Fremdling bei dir aufhält und dem HERRN das Passah feiern will, so soll [bei] ihm alles Männliche beschnitten werden, und dann komme er herbei, um es zu feiern; und er soll wie ein Einheimischer des Landes gelten. Es darf jedoch kein Unbeschnittener davon essen. 12,49 Ein Gesetz soll gelten für den Einheimischen und für den Fremdling, der sich mitten unter euch aufhält. 12,50 Darauf machten es alle Söhne Israel, wie der HERR Mose und Aaron geboten hatte; so machten sie es.

12,51 Und es geschah an eben diesem Tag, da führte der HERR die Söhne Israel, nach ihren Heerscharen [geordnet], aus dem Land Ägypten heraus.

Fest der ungesäuerten Brote - Heiligung der Erstgeburt.

Kapitel 13

13,1 Danach redete der HERR zu Mose und sprach: 13,2 Heilige mir alle Erstgeburt! Alles bei den Söhnen Israel, was zuerst den Mutterschoß durchbricht unter den Menschen und unter dem Vieh, mir gehört es.

V. 3-10: Kap. 12,15-20.

13,3 Und Mose sagte zum Volk: Gedenkt dieses Tages, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, aus dem Sklavenhaus! Denn mit starker Hand hat euch der HERR von dort herausgeführt. Darum soll kein gesäuertes [Brot] gegessen werden. 13,4 Heute zieht ihr aus im Monat Abib. 13,5 Und es soll geschehen, wenn der HERR dich in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hewiter und Jebusiter bringt, das dir zu geben er deinen Vätern geschworen hat, ein Land, das von Milch und Honig überfließt, dann sollst du diesen Dienst in diesem Monat ausüben. 13,6 Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebten Tag ist ein Fest für den HERRN. 13,7 Während der sieben Tage soll man ungesäuertes Brot essen, und kein gesäuertes [Brot] soll bei dir gesehen werden, noch soll Sauerteig in all deinen Grenzen bei dir gesehen werden. 13,8 Und du sollst [dies] deinem Sohn an jenem Tag so erklären: Es geschieht um deswillen, was der HERR für mich getan hat, als ich aus Ägypten zog. 13,9 Und es sei dir ein Zeichen auf deiner Hand und ein Gedenkzeichen zwischen deinen Augen, damit das Gesetz des HERRN in deinem Mund sei; denn mit starker Hand hat dich der HERR aus Ägypten herausgeführt. 13,10 So sollst du denn diese Ordnung zu ihrer bestimmten Zeit von Jahr zu Jahr halten. 13,11 Und es soll geschehen, wenn dich der HERR in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt, 13,12 dann sollst du dem HERRN alles darbringen, was zuerst den Mutterschoß durchbricht. Auch jeder erste Wurf des Viehs, der dir zuteil wird, gehört, soweit er männlich ist, dem HERRN. 13,13 Jede Erstgeburt vom Esel aber sollst du mit einem Lamm auslösen! Wenn du sie jedoch nicht auslösen willst, dann brich ihr das Genick! Auch alle menschliche Erstgeburt unter deinen Söhnen sollst du auslösen. 13,14 Und es soll geschehen, wenn dich künftig dein Sohn fragt: Was [bedeutet] das?, dann sollst du zu ihm sagen: Mit starker Hand hat uns der HERR aus Ägypten herausgeführt, aus dem Sklavenhaus. 13,15 Denn es geschah, als der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns ziehen zu lassen, da brachte der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten um, vom Erstgeborenen des Menschen bis zum Erstgeborenen des Viehs. Darum opfere ich dem HERRN alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht, soweit es männlich ist; aber jeden Erstgeborenen meiner Söhne löse ich aus. 13,16 Das sei dir ein Zeichen auf deiner Hand und ein Merkzeichen zwischen deinen Augen, denn mit starker Hand hat uns der HERR aus Ägypten herausgeführt.

Israels Zug zum Schilfmeer - Wolken- und Feuersäule.

13,17 Und es geschah, als der Pharao das Volk ziehen ließ, führte Gott sie nicht den Weg durch das Land der Philister, obwohl er der nächste war. Denn Gott sagte: Damit es das Volk nicht gereut, wenn sie Kampf [vor sich] sehen, und sie nicht nach Ägypten zurückkehren. 13,18 Daher ließ Gott das Volk einen Umweg machen, den Wüstenweg zum Schilfmeer. Und die Söhne Israel zogen kampfgerüstet aus dem Land Ägypten herauf. 13,19 Mose aber nahm die Gebeine Josephs mit sich. Denn dieser hatte die Söhne Israel ausdrücklich schwören lassen: Gott wird euch gewiß heimsuchen. Führt dann meine Gebeine mit euch von hier hinauf! 13,20 Und sie brachen auf von Sukkot und lagerten sich in Etam, am Rande der Wüste. 13,21 Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern könnten. 13,22 Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.

Israels Zug durch das Schilfmeer - Untergang der Ägypter.

Kapitel 14

14,1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 14,2 Befiehl den Söhnen Israel, sich zu wenden und vor Pi-Hachirot zu lagern, zwischen Migdol und dem Meer. Vor Baal-Zefon, diesem gegenüber, sollt ihr euch am Meer lagern! 14,3 Der Pharao aber wird von den Söhnen Israel denken: Sie irren ziellos im Land umher, die Wüste hat sie eingeschlossen. 14,4 Dann will ich das Herz des Pharao verstocken, so daß er ihnen nachjagt. Darauf will ich mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen, und die Ägypter sollen erkennen, daß ich der HERR bin. Und sie machten es so.

14,5 Als nun dem König von Ägypten berichtet wurde, daß das Volk geflohen sei, wandte sich das Herz des Pharao und seiner Hofbeamten gegen das Volk, und sie sagten: Was haben wir da getan, daß wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen lassen! 14,6 So ließ er denn seine Streitwagen anspannen und nahm sein Kriegsvolk mit sich. 14,7 Er nahm sechshundert auserlesene Streitwagen und alle [übrigen] Streitwagen Ägyptens und Wagenkämpfer auf ihnen allen. 14,8 Und der HERR verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, so daß er den Söhnen Israel nachjagte, während die Söhne Israel mit erhobener Hand auszogen. 14,9 So jagten ihnen denn die Ägypter nach, alle Pferde und Streitwagen des Pharao, auch seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten, bei Pi-Hachirot, vor Baal-Zefon. 14,10 Als nun der Pharao sich näherte, erhoben die Söhne Israel ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Da fürchteten sich die Söhne Israel sehr und schrien zum HERRN. 14,11 Und sie sagten zu Mose: Hast du uns etwa deshalb weggeführt, damit wir in der Wüste sterben, weil es in Ägypten keine Gräber gab? Warum hast du uns das angetan, daß du uns aus Ägypten herausgeführt hast? 14,12 Ist dies nicht das Wort, das wir [schon] in Ägypten zu dir geredet haben: Laß ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen! Es wäre nämlich besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben. 14,13 Mose aber antwortete dem Volk: Fürchtet euch nicht! Steht und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bringen wird! Denn die Ägypter, die ihr heute seht, die werdet ihr weiterhin in Ewigkeit nicht mehr sehen. 14,14 Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein.

14,15 Und der HERR sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Befiehl den Söhnen Israel, daß sie aufbrechen! 14,16 Du aber erhebe deinen Stab und strecke deine Hand über das Meer aus und spalte es, damit die Söhne Israel auf trockenem Land mitten in das Meer hineingehen! 14,17 Ich jedoch, siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, so daß sie hinter ihnen herkommen. Und ich will mich verherrlichen am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Streitwagen und Reitern. 14,18 Dann sollen die Ägypter erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich mich am Pharao, an seinen Wagen und Männern verherrlicht habe. 14,19 Und der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen brach auf und stellte sich hinter sie. 14,20 So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und sie wurde [dort] Gewölk und Finsternis und erleuchtete [hier] die Nacht, so kam jenes [Heer] diesem die ganze Nacht nicht näher.

14,21 Und Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und der HERR ließ das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurückweichen und machte [so] das Meer zum trockenen Land, und die Wasser teilten sich. 14,22 Dann gingen die Söhne Israel auf trockenem Land mitten in das Meer hinein, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. 14,23 Die Ägypter aber jagten ihnen nach und kamen hinter ihnen her, alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter, mitten ins Meer hinein. 14,24 Und es geschah: In [der Zeit] der Morgenwache, da schaute der HERR in der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter herab und brachte das Heer der Ägypter in Verwirrung. 14,25 Dann stieß er die Räder von ihren Wagen ab und ließ sie nur mühsam vorankommen. Da sagten die Ägypter: Laßt uns vor Israel fliehen, denn der HERR kämpft für sie gegen die Ägypter! 14,26 Der HERR aber sprach zu Mose: Strecke deine Hand über das Meer aus, damit die Wasser auf die Ägypter, auf ihre Wagen und über ihre Reiter zurückkehren! 14,27 Da streckte Mose seine Hand über das Meer aus, und das Meer kehrte beim Anbruch des Morgens zu seiner Strömung zurück. Und die Ägypter flohen ihm entgegen. Der HERR aber trieb die Ägypter mitten ins Meer. 14,28 So kehrten die Wasser zurück und bedeckten die Wagen und Reiter der ganzen Heeresmacht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgekommen waren; es blieb auch nicht einer von ihnen übrig. 14,29 Die Söhne Israel aber waren auf trockenem Land mitten durch das Meer gegangen, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken gewesen. 14,30 So rettete der HERR an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter, und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres [liegen]. 14,31 Als nun Israel die große Macht sah, die der HERR an den Ägyptern ausgeübt hatte, da fürchtete das Volk den HERRN, und sie glaubten an den HERRN und an seinen Knecht Mose.

Moses und Israels Lied der Rettung.

Kapitel 15

15,1 Damals sangen Mose und die Söhne Israel dem HERRN dieses Lied. Sie sagten:

Singen will ich dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Roß und Reiter warf er ins Meer.

15,2 Meine Stärke und mein Loblied ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden. Er ist mein Gott, und ich will ihn preisen, der Gott meines Vaters, und ich will ihn erheben.

15,3 Der HERR ist ein Kriegsheld, Jahwe sein Name.

15,4 Die Wagen des Pharao und seine Streitmacht warf er ins Meer, die Auslese seiner Wagenkämpfer versank im Schilfmeer.

15,5 Die Fluten bedeckten sie, sie fuhren in [die] Tiefen wie ein Stein.

15,6 Deine Rechte, o HERR, ist herrlich in Kraft; deine Rechte, o HERR, zerschmettert den Feind.

15,7 Und in der Fülle deiner Hoheit wirfst du nieder, die sich gegen dich erheben. Du läßt los deine Zornesglut: sie verzehrt sie wie Strohstoppeln.

15,8 Beim Schnauben deiner Nase türmten sich die Wasser, die Strömungen standen wie ein Damm, die Fluten gerannen im Herzen des Meeres.

15,9 Es sprach der Feind: Ich jage nach, ich hole ein, verteile Beute; es sättige sich an ihnen meine Gier, ich zücke mein Schwert, meine Hand tilgt sie aus.

15,10 Du bliesest mit deinem Atem - das Meer bedeckte sie; sie versanken wie Blei in gewaltigen Wassern.

15,11 Wer ist dir gleich unter den Göttern, o HERR! Wer ist dir gleich, [so] herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhmestaten, Wunder tuend!

15,12 Du strecktest aus deine Rechte - die Erde verschlang sie.

15,13 In deiner Gnade hast du geleitet das Volk, das du erlöst, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung.

15,14 Es hörten's die Völker, sie bebten; Angst ergriff Philistäas Bewohner.

15,15 Da wurden bestürzt die Fürsten Edoms; die Gewaltigen Moabs, Zittern ergriff sie; es verzagten alle Bewohner Kanaans.

15,16 Es überfiel sie Schrecken und Furcht; vor der Größe deines Arms wurden sie stumm wie ein Stein, während hindurchzog dein Volk, o HERR, während hindurchzog das Volk, das du erworben.

15,17 Du wirst sie bringen und pflanzen auf den Berg deines Erbteils, die Stätte, die du, o HERR, zu deiner Wohnung gemacht hast, das Heiligtum, Herr, das deine Hände bereitet haben.

15,18 Der HERR ist König auf immer und ewig!

15,19 Denn als die Pferde des Pharao mit seinen Wagen und mit seinen Reitern ins Meer gezogen waren, hat der HERR die Wasser des Meeres über sie zurückkehren lassen; aber die Söhne Israel sind auf trockenem Land mitten durchs Meer gegangen.

15,20 Und die Prophetin Mirjam, Aarons Schwester, nahm das Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in Reigentänzen. 15,1 Und Mirjam sang ihnen zu:

15,21 Singt dem HERRN, denn hoch erhaben ist er; Roß und seinen Wagen warf er ins Meer!

Israel in Mara und Elim.

15,22 Und Mose ließ Israel vom Schilfmeer aufbrechen, und sie zogen hinaus in die Wüste Schur und wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. 15,23 Da kamen sie nach Mara, aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter. Darum gab man [dem Ort] den Namen Mara. 15,24 Und das Volk murrte gegen Mose: Was sollen wir trinken? 15,25 Da schrie er zum HERRN, und der HERR zeigte ihm ein Stück Holz; das warf er ins Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort legte er Ordnung und Recht für es fest, und dort prüfte er es, 15,26 und er sprach: Wenn du willig auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen recht ist, seinen Geboten gehorchst und all seine Ordnungen hältst, dann werde ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, der dich heilt.

27 Dann kamen sie nach Elim, und dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume; und sie lagerten sich dort am Wasser.

Wachteln und Manna.

Kapitel 16

16,1 Und sie brachen von Elim auf, und die ganze Gemeinde der Söhne Israel kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai [liegt], am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus dem Land Ägypten. 16,2 Da murrte die ganze Gemeinde der Söhne Israel gegen Mose und Aaron in der Wüste. 16,3 Und die Söhne Israel sagten zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen. 16,4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Dann soll das Volk hinausgehen und den Tagesbedarf täglich sammeln, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetz leben will oder nicht. 16,5 Am sechsten Tag aber, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, wird es geschehen, daß es das Doppelte von dem sein wird, was sie tagtäglich sammeln. 16,6 Und Mose und Aaron sagten zu allen Söhnen Israel: Am Abend werdet ihr erkennen, daß euch der HERR aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, 16,7 und am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit des HERRN sehen, der euer Murren gegen den HERRN gehört hat. Denn was sind wir, daß ihr gegen uns murrt? 16,8 Und Mose sagte: Dadurch [werdet ihr es erkennen], daß euch der HERR am Abend Fleisch zu essen geben wird und am Morgen Brot bis zur Sättigung, weil der HERR euer Murren gehört hat, mit dem ihr gegen ihn murrt. Denn was sind wir? Nicht gegen uns [richtet sich] euer Murren, sondern gegen den HERRN. 16,9 Und Mose sagte zu Aaron: Befiehl der ganzen Gemeinde der Söhne Israel: Tretet vor den HERRN, denn er hat euer Murren gehört! 16,10 Da geschah es, als Aaron zur ganzen Gemeinde der Söhne Israel redete und sie sich zur Wüste hinwandten, siehe, da erschien die Herrlichkeit des HERRN in der Wolke. 16,11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 16,12 Ich habe das Murren der Söhne Israel gehört. Rede zu ihnen und sprich: Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden! So werdet ihr erkennen, daß ich der HERR, euer Gott bin.

16,13 Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen war eine Schicht von Tau rings um das Lager. 16,14 Und als die Tauschicht aufgestiegen war, siehe, [da lag] auf der Fläche der Wüste etwas Feines, Körniges, fein, wie der Reif auf der Erde. 16,15 Das sahen die Söhne Israel, und sie sagten einer zum andern: Was ist das? Denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sagte zu ihnen: Dies ist das Brot, das euch der HERR zur Nahrung gegeben hat. 16,16 Dies ist das Wort, das der HERR geboten hat: Sammelt davon, jeder nach dem Maß seines Essens! Einen Gomer je Kopf sollt ihr nehmen, nach der Zahl eurer Seelen, jeder für die, die in seinem Zelt sind! 16,17 Und die Söhne Israel machten es so und sammelten, der [eine] viel, der [andere] wenig. 16,18 Als sie aber mit dem Gomer maßen, da hatte der, der viel gesammelt hatte, keinen Überschuß, und wer wenig gesammelt hatte, der hatte keinen Mangel. Jeder hatte gesammelt nach dem Maß seines Essens. 16,19 Und Mose sagte zu ihnen: Niemand lasse [etwas] davon übrig bis zum Morgen! 16,20 Aber sie hörten nicht auf Mose, sondern einige ließen [etwas] davon bis zum Morgen übrig; da verfaulte es [durch] Würmer und stank. Da wurde Mose zornig über sie. 16,21 Und sie sammelten es Morgen für Morgen, jeder nach dem Maß seines Essens. Wenn aber die Sonne heiß wurde, dann zerschmolz es. 16,22 Und es geschah am sechsten Tag, da sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Gomer für jeden einzelnen. Da kamen alle Fürsten der Gemeinde und berichteten es Mose.

V. 23-30: Kap. 20,8-11.

16,23 Er sagte nun zu ihnen: Dies ist es, was der HERR geredet hat: Morgen ist eine Sabbatfeier, ein heiliger Sabbat für den HERRN. Was ihr backen wollt, backt, und was ihr kochen wollt, kocht! Alles aber, was übrigbleibt, legt für euch zurück zur Aufbewahrung bis zum [nächsten] Morgen! 16,24 Da legten sie es zurück bis zum [nächsten] Morgen, wie Mose geboten hatte, und es wurde nicht stinkend, und es kam kein Wurm hinein. 16,25 Mose sagte: Eßt es heute, denn heute ist ein Sabbat für den HERRN! Heute werdet ihr auf dem Feld nichts finden. 16,26 Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist Sabbat, da gibt es nichts. 16,27 Aber am siebten Tag geschah es, daß [dennoch] einige vom Volk hinausgingen, um zu sammeln, doch sie fanden nichts. 16,28 Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange habt ihr euch [nun schon] geweigert, meine Gebote und Gesetze zu halten! 16,29 Seht, weil euch der HERR den Sabbat gegeben hat, darum gibt er euch am sechsten Tag Brot für zwei Tage. So bleibe [nun] jeder von euch daheim, niemand verlasse am siebten Tag seinen [Lager]platz! 16,30 So ruhte denn das Volk am siebten Tag.

16,31 Und das Haus Israel gab ihm den Namen Man, und es war weiß wie Koriandersamen und sein Geschmack wie Kuchen mit Honig. 16,32 Mose nun sagte: Das ist es, was der HERR geboten hat: Ein Gomer voll davon sei zur Aufbewahrung für eure [künftigen] Generationen, damit sie das Brot sehen, das ich euch in der Wüste zu essen gegeben habe, als ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hatte. 16,33 Und Mose sagte zu Aaron: Nimm einen Behälter und tu Man hinein, einen Gomer voll, und stelle ihn hin vor den HERRN zur Aufbewahrung für eure [künftigen] Generationen! 16,34 Wie der HERR dem Mose geboten hatte, so stellte ihn Aaron vor das Zeugnis zur Aufbewahrung. - 16,35 Und die Söhne Israel aßen das Man vierzig Jahre, bis sie in bewohntes Land kamen; sie aßen das Man, bis sie an die Grenze des Landes Kanaan kamen. 16,36 Der Gomer aber ist ein Zehntel vom Efa.

Wasser aus dem Felsen.

Kapitel 17

17,1 Und die ganze Gemeinde der Söhne Israel brach nach ihrer Aufbruchsordnung aus der Wüste Sin auf nach dem Befehl des HERRN, und sie lagerten sich in Refidim. Aber da war kein Wasser zum Trinken für das Volk. 17,2 Da geriet das Volk mit Mose in Streit, und sie sagten: Gib uns Wasser, damit wir [zu] trinken [haben]! Mose aber erwiderte ihnen: Was streitet ihr mit mir? Was prüft ihr den HERRN? 17,3 Als nun das Volk dort nach Wasser dürstete, murrte das Volk gegen Mose und sagte: Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt? Um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? 17,4 Da schrie Mose zum HERRN und sagte: Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, so steinigen sie mich. 17,5 Und der HERR antwortete Mose: Geh dem Volk voran und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir. Auch deinen Stab, mit dem du [auf] den Nil geschlagen hast, nimm in deine Hand und geh hin! 17,7 Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorströmen, so daß das Volk [zu] trinken [hat]. Und Mose machte es so vor den Augen der Ältesten Israels. 17,7 Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Söhne Israel, und weil sie den HERRN geprüft hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?

Kampf gegen Amalek.

17,8 Danach kam Amalek und kämpfte in Refidim gegen Israel. 17,9 Und Mose sagte zu Josua: Wähle uns Männer aus und zieh aus, kämpfe gegen Amalek! Morgen will ich mich auf den Gipfel des Hügels stellen mit dem Stab Gottes in meiner Hand. 17,10 Da tat Josua, wie Mose ihm gesagt hatte, um gegen Amalek zu kämpfen. Und Mose, Aaron und Hur stiegen auf den Gipfel des Hügels. 17,11 Und es geschah, wenn Mose seine Hand erhob, dann hatte Israel die Oberhand, wenn er aber seine Hand sinken ließ, dann hatte Amalek die Oberhand. 17,12 Da jedoch Moses Hände schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf. Dann stützten Aaron und Hur seine Hände, der eine auf dieser, der andere auf jener [Seite]. So blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. 17,13 Und Josua besiegte Amalek und sein [Kriegs]volk mit der Schärfe des Schwertes. 17,14 Danach sprach der HERR zu Mose: Schreib dies zum Gedächtnis in ein Buch und lege in die Ohren Josuas, daß ich die Erinnerung an Amalek vollständig unter dem Himmel auslöschen werde! 17,15 Und Mose baute einen Altar und gab ihm den Namen: `Der HERR ist mein Feldzeichen, 17,16 indem er sagte: Fürwahr, die Hand ist am Thron Jahs: Krieg hat der HERR mit Amalek von Generation zu Generation!

Jitros Besuch bei Mose.

Kapitel 18

18,1 Jitro aber, der Priester von Midian, der Schwiegervater des Mose, hatte alles gehört, was Gott an Mose und an seinem Volk Israel getan hatte, daß der HERR Israel aus Ägypten herausgeführt hatte. 18,2 Da nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, Zippora, die Frau des Mose [mit sich], nachdem dieser sie zurückgeschickt hatte, 18,3 mit ihren beiden Söhnen. Der eine von ihnen hieß Gerschom, weil er gesagt hatte: Ein Fremder bin ich geworden im fremden Land. 18,4 Der andere aber hieß Elieser, denn [er hatte gesagt]: Der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich vom Schwert des Pharao errettet. 18,5 So kam Jitro, der Schwiegervater des Mose, mit dessen Söhnen und dessen Frau zu Mose in die Wüste, wo er am Berg Gottes lagerte. 18,6 Und er ließ dem Mose sagen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir, und deine Frau und ihre beiden Söhne mit ihr. 18,7 Da ging Mose hinaus, seinem Schwiegervater entgegen, verneigte sich und küßte ihn, und sie fragten einer den andern nach ihrem Wohlergehen und gingen ins Zelt. 18,8 Und Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was der HERR am Pharao und an den Ägyptern um Israels willen getan hatte, all die Mühsal, die ihnen auf dem Weg begegnet war, und daß der HERR sie errettet hatte. 18,9 Da freute sich Jitro über all das Gute, das der HERR an Israel getan hatte, daß er es aus der Hand der Ägypter errettet hatte. 18,10 Und Jitro sagte: Gepriesen sei der HERR, der euch errettet hat aus der Hand der Ägypter und aus der Hand des Pharao, der das Volk errettet hat unter der Hand der Ägypter hinweg! 18,11 Nun habe ich erkannt, daß der HERR größer ist als alle Götter; denn worin sie vermessen handelten, [das kam] über sie. 18,12 Darauf nahm Jitro, der Schwiegervater des Mose, ein Brandopfer und Schlachtopfer für Gott. Und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit Moses Schwiegervater vor Gott ein Mahl zu halten.

Einsetzung von Richtern.

18,13 Und es geschah am Tag darauf, da setzte Mose sich nieder, um dem Volk Recht zu sprechen. Und das Volk stand bei Mose vom Morgen bis zum Abend. 18,14 Als aber der Schwiegervater des Mose alles sah, was er mit dem Volk tat, sagte er: Was ist das, das du mit dem Volk tust? Warum sitzt du allein da, während alles Volk vom Morgen bis zum Abend bei dir steht? 18,15 Mose antwortete seinem Schwiegervater: Weil das Volk zu mir kommt, um Gott zu befragen. 18,16 Wenn sie eine [Rechts]sache haben, dann kommt es zu mir, und ich richte zwischen dem einen und dem andern und gebe [ihnen] die Ordnungen Gottes und seine Weisungen bekannt. 18,17 Da sagte Moses Schwiegervater zu ihm: Die Sache ist nicht gut, die du tust. 18,18 Du reibst dich auf, sowohl du als auch dieses Volk, das bei dir ist. Die Aufgabe ist zu schwer für dich, du kannst sie nicht allein bewältigen. 18,19 Höre nun auf meine Stimme, ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein: Vertritt du das Volk vor Gott, und bringe du die Sachen vor Gott. 18,20 Belehre sie über die Ordnungen und Weisungen und zeige ihnen den Weg, den sie gehen, und das Werk, das sie tun sollen. 18,21 Du aber suche [dir] aus dem ganzen Volk tüchtige, gottesfürchtige Männer aus, zuverlässige Männer, die ungerechten Gewinn hassen, und setze sie über sie: Oberste von Tausend, Oberste von Hundert, Oberste von Fünfzig und Oberste von Zehn, 18,22 damit sie dem Volk jederzeit Recht sprechen! Und es soll geschehen, daß sie jede große Sache vor dich bringen, jede kleine Sache aber selbst richten. [Auf diese Weise] entlaste dich, und sie mögen [es] mit dir tragen! 18,23 Wenn du dies tust und Gott es dir gebietet, dann wirst du bestehen können, und auch dieses ganze Volk wird in Frieden an seinen Ort kommen. 18,24 Und Mose hörte auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesagt hatte. 18,25 So wählte Mose denn aus ganz Israel tüchtige Männer aus und machte sie zu Oberhäuptern über das Volk: Oberste von Tausend, Oberste von Hundert, Oberste von Fünfzig und Oberste von Zehn. 18,26 Diese sprachen dem Volk jederzeit Recht: [jede] schwierige Sache brachten sie vor Mose, jede kleine Sache aber richteten sie selbst. 18,27 Darauf ließ Mose seinen Schwiegervater ziehen, und [dieser] ging [wieder] in sein Land.

Israel am Sinai - Vorbereitung auf die Gesetzgebung.

Kapitel 19

19,1 Im dritten Monat nach dem Auszug der Söhne Israel aus dem Land Ägypten, an eben diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai. 19,2 Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenüber. 19,3 Mose aber stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berg aus zu: So sollst du zum Haus Jakob sagen und den Söhnen Israel mitteilen: 19,4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und [wie] ich euch auf Adlerflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. 19,5 Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde. 19,6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.

19,7 Darauf ging Mose hin, rief die Ältesten des Volkes [zusammen] und legte ihnen all diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. 19,8 Da antwortete das ganze Volk gemeinsam und sagte: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun! Und Mose brachte dem HERRN die Worte des Volkes zurück. 19,9 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich werde im Dunkel des Gewölks zu dir kommen, damit es das Volk hört, wenn ich mit dir rede, und auch dir ewig glaubt. Und Mose teilte dem HERRN die Worte des Volkes mit. 19,10 Und der HERR sprach zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen! Und sie sollen ihre Kleider waschen, 19,11 damit sie für den dritten Tag bereit sind; denn am dritten Tag wird der HERR vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg Sinai herabsteigen. 19,12 Darum zieh eine Grenze rings um das Volk und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder [auch nur] sein Ende zu berühren! Jeder, der den Berg berührt, muß getötet werden. 19,13 Keine Hand darf ihn berühren, denn [sonst] muß er gesteinigt oder erschossen werden; ob Tier oder Mensch, er darf nicht am Leben bleiben. [Erst] wenn das Widderhorn anhaltend ertönt, sollen sie zum Berg hinaufsteigen. 19,14 Darauf stieg Mose vom Berg zu dem Volk hinab; und er heiligte das Volk, und sie wuschen ihre Kleider. 19,15 Dann sagte er zum Volk: Haltet euch für den dritten Tag bereit! Nähert euch keiner Frau!

19,16 Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da brachen Donner und Blitze los, und eine schwere Wolke [lagerte] auf dem Berg, und ein sehr starker Hörnerschall [ertönte], so daß das ganze Volk, das im Lager war, bebte. 19,17 Mose aber führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf. 19,18 Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig. 19,19 Und der Hörnerschall wurde immer stärker. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit einer [lauten] Stimme. 19,20 Und der HERR stieg auf den Berg Sinai herab, auf den Gipfel des Berges, und der HERR rief Mose auf den Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf. 19,21 Und der HERR sprach zu Mose: Steig hinab, warne das Volk, daß sie nicht zum HERRN durchbrechen, um zu schauen; sonst müßten viele von ihnen fallen. 19,22 Ja, auch die Priester, die zum HERRN herantreten, sollen sich heiligen, damit der HERR nicht in sie einbricht. 19,23 Mose aber sagte zum HERRN: Das Volk wird den Berg Sinai nicht ersteigen können, denn du hast uns ja gewarnt und gesagt: Zieh eine Grenze um den Berg und erkläre ihn für heilig! 19,24 Da sprach der HERR zu ihm: Geh, steig hinab, und komm [dann wieder] herauf, du und Aaron mit dir! Aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um zum HERRN hinaufzusteigen, damit er nicht in sie einbricht. 19,25 Da stieg Mose zum Volk hinab und sagte es ihnen.

Die zehn Gebote.

V. 1-17: 5Mo 5,4-21

Kapitel 20

20,1 Und Gott redete alle diese Worte und sprach: 20,2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. 20,3 Du sollst keine andern Götter haben neben mir. - 20,4 Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 20,5 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten [Generation] von denen, die mich hassen, 20,6 der aber Gnade erweist an Tausenden [von Generationen] von denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - 20,7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen, denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht.

V. 8-11: Kap. 16,23-30; 31,12-17; 35,1-3; 3Mo 23,3; Jer 17,21.22; Hes 20,20.

20,8 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. 20,9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, 20,10 aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt]. 20,11 Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

V. 12-17: Mt 19,18.19; Röm 13,9.

20,12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. - 20,13 Du sollst nicht töten. - 20,14 Du sollst nicht ehebrechen. - 20,15 Du sollst nicht stehlen. - 20,16 Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen. - 20,17 Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Nächsten [gehört].

20,18 Und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hörnerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk [das] wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen 20,19 und sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben. 20,20 Da sagte Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht! Denn [nur] um euch zu prüfen, ist Gott gekommen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt. 20,21 So blieb denn das Volk von ferne stehen. Mose aber näherte sich dem Dunkel, wo Gott war.

Vorschrift für den Altar.

20,22 Da sprach der HERR zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sprechen: Ihr habt selbst gesehen, daß ich vom Himmel her mit euch geredet habe. 20,23 Ihr sollt neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen. 20,24 Einen Altar aus Erde sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer und Heilsopfer, deine Schafe und deine Rinder darbringen. An jedem Ort, wo ich meines Namens werde gedenken lassen, werde ich zu dir kommen und dich segnen. 20,25 Wenn du mir aber einen Altar aus Steinen machst, dann darfst du sie nicht als behauene [Steine] aufbauen, denn du hättest deinen Meißel darüber geschwungen und ihn entweiht. 20,26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Blöße an ihm aufgedeckt wird.

Verordnungen zum Schutz der Sklaven.

5Mo 15,12-18.

Kapitel 21

21,1 Und dies sind die Rechtsbestimmungen, die du ihnen vorlegen sollst:

21,2 Wenn du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre dienen, im siebten aber soll er umsonst frei ausziehen. 21,3 Falls er allein gekommen ist, soll er [auch] allein ausziehen. Falls er Ehemann einer Frau war, soll seine Frau mit ihm ausziehen. 21,4 Falls ihm sein Herr eine Frau gegeben und sie ihm Söhne oder Töchter geboren hat, sollen die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn gehören, und er soll allein ausziehen. 21,5 Falls aber der Sklave sagt: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Kinder, ich will nicht als Freier ausziehen!, 21,6 so soll ihn sein Herr vor Gott bringen und ihn an die Tür oder an den Türpfosten stellen, und sein Herr soll ihm das Ohr mit einem Pfriem durchbohren; dann soll er ihm für ewig dienen.

21,7 Wenn jedoch jemand seine Tochter als Sklavin verkauft, soll sie nicht ausziehen, wie die Sklaven ausziehen. 21,8 Falls sie ihrem Herrn mißfällt, der sie für sich vorgesehen hatte, lasse er sie loskaufen: er soll nicht Macht haben, sie an einen Ausländer zu verkaufen, indem er sie treulos entläßt. 21,9 Und falls er sie seinem Sohn bestimmt, soll er nach dem Töchterrecht an ihr handeln. 21,101 Falls er sich [noch] eine andere nimmt, soll er ihre Nahrung, ihre Kleidung und den ehelichen Verkehr mit ihr nicht verkürzen. 21,11 Falls er aber diese drei Dinge nicht an ihr tut, soll sie umsonst ausziehen, ohne Geld.

Verordnungen zum Schutz von Leib und Leben.

21,12 Wer einen Menschen [so] schlägt, daß er stirbt, muß getötet werden. 21,13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat es seiner Hand widerfahren lassen, dann werde ich dir einen Ort bestimmen, wohin er fliehen soll. 21,14 Doch wenn jemand an seinem Nächsten vermessen handelt, indem er ihn hinterlistig umbringt - von meinem Altar sollst du ihn wegnehmen, damit er stirbt. 21,15 Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, muß getötet werden.

21,16 Wer einen Menschen raubt, sei es, daß er ihn verkauft, sei es, daß er in seiner Gewalt gefunden wird, [der] muß getötet werden.

21,17 Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, muß getötet werden.

21,18 Wenn Männer [miteinander] streiten und einer den andern mit einem Stein oder mit einer Hacke schlägt, so daß er [zwar] nicht stirbt, aber bettlägerig wird: 21,19 falls er aufsteht und draußen an seinem Stab umhergeht, soll der Schläger straffrei bleiben. Nur muß er ihn für [die Zeit] seines Daheimsitzens entschädigen und für seine völlige Heilung sorgen.

21,20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock schlägt, so daß er ihm unter der Hand stirbt, muß er gerächt werden. 21,21 Nur falls er einen Tag oder zwei Tage [am Leben] bleibt, soll er nicht gerächt werden, denn er ist sein Geld.

21,22 Wenn Männer sich raufen und [dabei] eine schwangere Frau stoßen, so daß ihr die Leibesfrucht abgeht, aber kein [weiterer] Schaden entsteht, so muß dem Schuldigen eine Geldbuße auferlegt werden, je nachdem, [wieviel] ihm der Eheherr der Frau auferlegt, und er soll nach dem Ermessen von Schiedsrichtern geben. 21,23 Falls aber ein [weiterer] Schaden entsteht, so sollst du geben Leben um Leben, 21,24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, 21,25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme.

21,26 Wenn jemand in das Auge seines Sklaven oder in das Auge seiner Sklavin schlägt und es zerstört, soll er ihn [zur Entschädigung] für sein Auge als Freien entlassen. 21,27 Auch falls er den Zahn seines Sklaven oder den Zahn seiner Sklavin ausschlägt, soll er ihn [zur Entschädigung] für seinen Zahn als Freien entlassen.

21,28 Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, so daß sie sterben, dann muß das Rind gesteinigt werden, und sein Fleisch darf nicht gegessen werden; aber der Besitzer des Rindes soll straffrei bleiben. 21,29 Falls jedoch das Rind schon vorher stößig war, und sein Besitzer ist gewarnt worden, hat es aber nicht verwahrt: falls es [dann] einen Mann oder eine Frau tötet, soll das Rind gesteinigt und auch sein Besitzer getötet werden. 21,30 Falls ihm aber ein Sühngeld auferlegt wird, so soll er als Lösegeld für sein Leben alles geben, was ihm auferlegt wird. 21,31 [Auch] falls es einen Sohn oder eine Tochter stößt, soll mit ihm nach dieser Rechtsordnung verfahren werden. 21,32 Falls das Rind einen Sklaven oder eine Sklavin stößt, soll sein Besitzer ihrem Herrn dreißig Schekel Silber geben, das Rind aber soll gesteinigt werden.

Verordnungen über Ersatzleistungen nach Schädigung anderer.

21,33 Wenn jemand eine Zisterne öffnet oder wenn jemand eine Zisterne gräbt und sie nicht zudeckt, und es fällt ein Rind oder ein Esel hinein, 21,34 dann soll es der Besitzer der Zisterne erstatten: Geld soll er seinem Besitzer zahlen, aber das tote [Tier] soll ihm gehören.

21,35 Wenn jemandes Rind das Rind seines Nächsten stößt, so daß es stirbt, dann sollen sie das lebende Rind verkaufen und den Erlös teilen, und auch das tote sollen sie teilen. 21,36 War es aber bekannt, daß das Rind [schon] vorher stößig war, und sein Besitzer hat es nicht verwahrt, so muß er ein Rind für das [andere] Rind erstatten, das tote aber soll ihm gehören.

21,37 Wenn jemand ein Rind oder ein Schaf stiehlt und es schlachtet oder verkauft, soll er fünf Rinder erstatten für das [eine] Rind und vier Schafe für das [eine] Schaf.

Kapitel 22

22,1 - Falls der Dieb beim Einbruch ertappt und geschlagen wird, so daß er stirbt, so ist es ihm keine Blutschuld. 22,2 Falls aber die Sonne über ihm aufgegangen ist, ist es ihm Blutschuld. Er muß zurückerstatten. Falls er nichts hat, soll er für den [Wert des] von ihm Gestohlenen verkauft werden. 22,3 Falls das Gestohlene lebend in seiner Hand gefunden wird, es sei ein Rind oder ein Esel oder ein Schaf, so soll er das Doppelte erstatten.

22,4 Wenn jemand ein Feld oder einen Weinberg abweiden läßt und seinem Vieh [dabei] freien Lauf läßt, so daß es auf dem Feld eines anderen weidet, dann soll er vom Besten seines Feldes und vom Besten seines Weinbergs erstatten.

22,5 Wenn Feuer ausbricht und Dorngestrüpp erreicht, so daß ein Garbenhaufen oder das stehende Getreide oder das Feld verzehrt wird, so muß der zurückerstatten, der den Brand angezündet hat.

V. 6-14: 3Mo 5,20-24.

22,6 Wenn jemand seinem Nächsten Geld oder Gegenstände in Verwahrung gibt und es wird aus dem Haus dieses Mannes gestohlen - falls der Dieb gefunden wird, soll er das Doppelte erstatten. 22,7 Falls jedoch der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor Gott treten, [damit man erfährt], ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. 22,8 Bei jedem Fall von Veruntreuung an Rind, Esel, Schaf oder Kleidung, bei allem Verlorenen, von dem er sagt: Das ist es!, soll die Sache der beiden vor Gott kommen. Wen Gott schuldig erklärt, der soll seinem Nächsten das Doppelte erstatten. 22,9 Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder ein Rind oder ein Schaf oder irgend ein Tier in Verwahrung gibt und es stirbt oder bricht sich [einen Knochen] oder wird weggeführt [und] niemand sieht es, 22,10 dann soll ein Schwur beim HERRN zwischen ihnen beiden sein, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. Dann soll sein Besitzer es annehmen, und jener braucht nichts zu erstatten. 22,11 Falls es ihm jedoch wirklich gestohlen worden ist, soll er es seinem Besitzer erstatten. 22,12 Falls es [aber] zerrissen worden ist, soll er es als Beweis herbeibringen; er braucht das Zerrissene nicht zu erstatten. 22,13 Wenn jemand von seinem Nächsten [ein Stück Vieh] leiht und es bricht sich [einen Knochen] oder stirbt - falls sein Besitzer nicht dabei war, muß er es erstatten; 22,14 falls sein Besitzer dabei war, braucht er es nicht zu erstatten. Falls es gemietet war, geht es auf den Mietpreis.

22,15 Wenn jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, muß er sie sich gegen das Heiratsgeld zur Frau erwerben. 22,16 Falls sich ihr Vater hartnäckig weigert, sie ihm zu geben, soll er Geld abwiegen nach dem Heiratsgeld für Jungfrauen.

Todeswürdige Vergehen.

22,17 Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen. - 22,18 Jeder, der bei einem Tier liegt, muß getötet werden. - 22,19 Wer den Göttern opfert, außer dem HERRN allein, soll mit dem Bann belegt werden.

Aufforderung zum Schutz der Schwachen.

22,20 Den Fremden sollst du weder unterdrücken noch bedrängen, denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. 22,21 Keine Witwe oder Waise dürft ihr bedrücken. 22,22 Falls du sie in irgendeiner Weise bedrückst, dann werde ich, wenn sie wirklich zu mir schreien [muß], ihr Geschrei gewiß erhören, 22,23 und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, so daß eure Frauen Witwen und eure Kinder Waisen werden. - 22,24 Falls du [einem aus] meinem Volk, dem Elenden bei dir, Geld leihst, dann sei gegen ihn nicht wie ein Gläubiger; ihr sollt ihm keinen Zins auferlegen. - 22,25 Falls du wirklich den Mantel deines Nächsten zum Pfand nimmst, sollst du ihm diesen zurückgeben, ehe die Sonne untergeht; 22,26 denn er ist seine einzige Decke, seine Umhüllung für seine Haut. Worin soll er [sonst] liegen? Wenn er dann zu mir schreit, wird es geschehen, daß ich ihn erhören werde, denn ich bin gnädig. -

Pflichten gegen Gott.

22,27 Gott sollst du nicht lästern, und einem Fürsten in deinem Volk sollst du nicht fluchen.

22,28 Mit der Fülle deines Getreides und dem Ausfluß deiner Kelter sollst du nicht zögern. - Den Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir geben. 22,29 Ebenso sollst du es mit deinem Rind [und] deinen Schafen halten; sieben Tage mag es bei seiner Mutter bleiben, am achten Tag sollst du es mir geben. - 22,30 Heilige Menschen sollt ihr mir sein: so dürft ihr Fleisch, das auf dem Feld zerrissen worden ist, nicht essen; den Hunden sollt ihr es vorwerfen.

Aufforderung zum gerechten Verhalten und zur Nächstenliebe.

Kapitel 23

23,1 Du sollst kein falsches Gerücht aufnehmen. Du sollst deine Hand nicht dem Schuldigen reichen, um als falscher Zeuge aufzutreten. 23,2 Du sollst der Menge nicht folgen zum Bösen. Und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich nach der Mehrheit richtest und so [das Recht] beugst. 23,3 Auch den Geringen sollst du in seinem Rechtsstreit nicht begünstigen. -

23,4 Wenn du das Rind deines Feindes oder seinen Esel umherirrend antriffst, sollst du sie ihm auf jeden Fall zurückbringen.

23,5 Wenn du den Esel deines Hassers unter seiner Last zusammengebrochen siehst, dann laß ihn nicht ohne Beistand; du sollst ihn mit ihm zusammen aufrichten. - 23,6 Du sollst das Recht eines Armen deines Volkes in seinem Rechtsstreit nicht beugen. 23,7 Von einer betrügerischen Angelegenheit halte dich fern. Und den Unschuldigen und Gerechten sollst du nicht umbringen, denn ich werde dem Schuldigen nicht recht geben. 23,8 Ein Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Sache der Gerechten. 23,9 Und den Fremden sollst du nicht bedrücken. Ihr wißt ja selbst, wie es dem Fremden zumute ist, denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen.

Bestimmungen für Sabbatjahre, Sabbat und Opfer an den Jahresfesten.

23,10 Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln. 23,11 Aber im siebten sollst du es brachliegen lassen und nicht bestellen, damit die Armen deines Volkes davon essen. Und was sie übriglassen, mögen die Tiere des Feldes fressen. Ebenso sollst du es mit deinem Weinberg [und] mit deinem Ölbaum[garten] halten.

23,12 Sechs Tage sollst du deine Arbeiten verrichten. Aber am siebten Tag sollst du ruhen, damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Magd und der Fremde Atem schöpfen. 23,13 Habt acht auf euch in allem, was ich euch gesagt habe! Den Namen anderer Götter aber dürft ihr nicht bekennen; er soll in deinem Mund nicht gehört werden.

V. 14-19: Kap. 34,18-26; 5Mo 16,1-17.

23,14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern. 23,15 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit im Monat Abib, denn in diesem bist du aus Ägypten gezogen. Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen. 23,16 Ferner das Fest der Ernte, der Erstlinge [vom Ertrag] deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Feld säen wirst; und das Fest des Einsammelns am Ende des Jahres, wenn du deinen Arbeitsertrag vom Feld einsammelst. 23,17 Dreimal im Jahr soll alles unter euch, was männlich ist, vor dem Angesicht des Herrn HERRN erscheinen.

23,18 Du darfst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesäuertem darbringen; und das Fett meines Festopfers soll nicht über Nacht bleiben bis zum nächsten Morgen. 23,19 Das Erste von den Erstlingen deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen.

Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Gebot zur Ausrottung der Kanaaniter - Verheissungen für Gehorsam.

23,20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, damit er dich auf dem Weg bewahrt und dich an den Ort bringt, den ich [für dich] bereitet habe. 23,21 Hüte dich vor ihm, höre auf seine Stimme und widersetze dich ihm nicht! Denn er wird euer Vergehen nicht vergeben, denn mein Name ist in ihm. 23,22 Doch wenn du willig auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich Feind deiner Feinde sein und deine Bedränger bedrängen. 23,23 Denn mein Engel wird vor dir hergehen und wird dich bringen zu den Amoritern, Hetitern, Perisitern, Kanaanitern, Hewitern und Jebusitern; und ich werde sie austilgen. 23,24 Du sollst dich vor ihren Göttern nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen, und du sollst nicht nach ihren Taten tun, sondern du sollst sie ganz und gar niederreißen und ihre Gedenksteine völlig zertrümmern. 23,25 Und ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, dienen: so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich werde [alle] Krankheit aus deiner Mitte entfernen. 23,26 Keine [Frau] in deinem Land wird eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein; die Zahl deiner Tage werde ich erfüllen. 23,27 Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und alle Völker, zu denen du kommst, in Verwirrung bringen, und ich werde dir den Rücken all deiner Feinde zukehren. 23,28 Auch werde ich Angst vor dir hersenden, damit sie die Hewiter, Kanaaniter und Hetiter vor dir vertreibt. 23,29 Nicht in einem Jahr werde ich sie vor dir vertreiben, damit das Land nicht eine Öde wird und die wilden Tiere zu deinem Schaden überhandnehmen. 23,30 Nach und nach werde ich sie vor dir vertreiben, bis du so fruchtbar geworden bist, daß du das Land in Besitz nehmen kannst. 23,31 Und ich werde deine Grenze festsetzen: [sie soll reichen] vom Schilfmeer bis an das Meer der Philister und von der Wüste bis an den Strom, denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, so daß du sie vor dir vertreiben wirst. 23,32 Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund schließen. 23,33 Sie sollen nicht in deinem Land wohnen bleiben, damit sie dich nicht zur Sünde gegen mich verführen; denn [dann] würdest du ihren Göttern dienen, und es würde dir zu einer Falle sein.

Bundesschließung am Sinai.

Kapitel 24

24,1 Und [der HERR] sprach zu Mose: Steig zum HERRN herauf, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne! 24,2 Aber Mose allein soll zum HERRN herantreten, sie aber dürfen nicht herantreten, und das Volk soll nicht mit ihm heraufsteigen.

24,3 Darauf kam Mose und erzählte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechtsbestimmungen. Und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sagte: Alle Worte, die der HERR geredet hat, wollen wir tun. 24,4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN auf. Am [nächsten] Morgen aber machte er sich früh auf und errichtete einen Altar unten am Berg und zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels. 24,5 Dann sandte er junge Männer aus den Söhnen Israel hin; die brachten Brandopfer dar und schlachteten Jungstiere als Heilsopfer für den HERRN. 24,6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat es in Schalen, die [andere] Hälfte des Blutes aber sprengte er an den Altar. 24,7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und sie sagten: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun und gehorchen. 24,8 Darauf nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Siehe, das Blut des Bundes, den der HERR auf all diese Worte mit euch geschlossen hat!

Priester und Älteste auf dem Sinai vor Gott.

24,9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf, 24,10 und sie sahen den Gott Israels. Und unter seinen Füßen war es wie Arbeit in Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. 24,11 Gegen die Edlen der Söhne Israel aber streckte er seine Hand nicht aus, sondern sie schauten Gott und aßen und tranken.

Mose auf dem Berg zum Empfang der Gesetzestafeln.

24,12 Und der HERR sprach zu Mose: Steig zu mir herauf auf den Berg und sei dort, damit ich dir die steinernen Tafeln, das Gesetz und das Gebot gebe, das ich geschrieben habe, um sie zu unterweisen! 24,13 Da machte Mose sich mit seinem Diener Josua auf, und Mose stieg auf den Berg Gottes. 24,14 Zu den Ältesten aber sagte er: Wartet hier auf uns, bis wir zu euch zurückkehren! Siehe, Aaron und Hur sind ja bei euch: wer eine Rechtssache hat, trete zu ihnen! 24,15 Als nun Mose auf den Berg stieg, bedeckte die Wolke den Berg. 24,16 Und die Herrlichkeit des HERRN ließ sich auf den Berg Sinai nieder, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebten Tag rief er Mose aus der Mitte der Wolke [zu sich]. 24,17 Das Aussehen der Herrlichkeit des HERRN aber war vor den Augen der Söhne Israel wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges. 24,18 Mose jedoch ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg; und Mose war vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg.

Heiligtum: Freiwillige Gaben.

Kap. 35,4-29.

Kapitel 25

25,1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 25,2 Rede zu den Söhnen Israel [und sage ihnen], sie sollen ein Hebopfer für mich nehmen! Von jedem, dessen Herz ihn antreibt, sollt ihr mein Hebopfer nehmen. 25,3 Dies aber ist das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber und Bronze, 25,4 violetter und roter Purpur, Karmesinstoff, Byssus und Ziegenhaar, 25,5 rotgefärbte Widderfelle, Häute von Delphinen und Akazienholz; 25,6 Öl für den Leuchter, Balsamöle für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk; 25,7 Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Einsetzen für das Ephod und die Brusttasche. 25,8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich in ihrer Mitte wohne. 25,9 Nach allem, was ich dir zeige, [nämlich] dem Urbild der Wohnung und dem Urbild all ihrer Geräte, danach sollt ihr es machen.

Heiligtum: Bundeslade mit Deckplatte.

Kap. 37,1-9.

25,10 So sollen sie nun eine Lade aus Akazienholz machen: zweieinhalb Ellen sei ihre Länge, anderthalb Ellen ihre Breite und anderthalb Ellen ihre Höhe. 25,11 Die sollst du mit reinem Gold überziehen - von innen und außen sollst du sie überziehen - und auf ihr ringsum eine goldene Kante anbringen. 25,12 Gieße für sie auch vier goldene Ringe und befestige sie an ihren vier Füßen, und zwar zwei Ringe an ihrer einen Längsseite und zwei Ringe an ihrer anderen Längsseite! 25,13 Und du sollst Stangen aus Akazienholz anfertigen und sie mit Gold überziehen. 25,14 Diese Stangen stecke in die Ringe an den Seiten der Lade, damit man die Lade mit ihnen tragen kann! 25,15 Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben, sie dürfen nicht von ihr entfernt werden. 25,16 In die Lade aber lege das Zeugnis, das ich dir geben werde. 25,17 Dann sollst du eine Deckplatte aus reinem Gold herstellen: zweieinhalb Ellen sei ihre Länge und anderthalb Ellen ihre Breite. 25,18 Und mache zwei goldene Cherubim; in getriebener Arbeit sollst du sie machen an den beiden Enden der Deckplatte, 25,19 und zwar sollst du einen Cherub am Ende hier und einen Cherub am Ende dort machen. Aus [einem Stück mit] der Deckplatte sollt ihr die Cherubim machen an ihren beiden Enden. 25,20 Und die Cherubim sollen die Flügel nach oben ausbreiten, die Deckplatte mit ihren Flügeln überdeckend, während ihre Gesichter einander zugewandt sind. Der Deckplatte sollen die Gesichter der Cherubim zu[gewandt] sein. 25,21 Lege die Deckplatte oben auf die Lade! In die Lade aber sollst du das Zeugnis legen, das ich dir geben werde. 25,22 Und dort werde ich mich dir zu erkennen geben und von der Deckplatte herab, zwischen den beiden Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses sind, alles zu dir reden, was ich dir für die Söhne Israel auftragen werde.

Heiligtum: Schaubrottisch.

Kap. 37,10-16.

25,23 Und du sollst einen Tisch aus Akazienholz machen: zwei Ellen sei seine Länge, eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe. 25,24 Den überzieh mit reinem Gold und bringe an ihm ringsum eine goldene Kante an! 25,25 Mache [an] ihm ringsum eine Leiste von einer Handbreit und bringe an seiner Leiste ringsum eine goldene Kante an! 25,26 Mache für ihn auch vier goldene Ringe und befestige die Ringe an den vier Seiten seiner vier Füße! 25,27 Dicht an der Leiste sollen die Ringe sein als Ösen für die Stangen, damit man den Tisch tragen kann. 25,28 Die Stangen aber sollst du aus Akazienholz machen und sie mit Gold überziehen, und der Tisch soll daran getragen werden. 25,29 Fertige auch seine Schüsseln, seine Schalen, seine Kannen und seine Opferschalen an, mit denen man [Trankopfer] ausgießt! Aus reinem Gold sollst du sie herstellen. 25,30 Auf den Tisch aber sollst du beständig vor mein Angesicht Schaubrote legen.

Heiligtum: Leuchter.

Kap. 37,17-24; 4Mo 8,1-4.

25,31 Und du sollst einen Leuchter aus reinem Gold machen. In getriebener Arbeit soll der Leuchter gemacht werden, sein Fußgestell und seine Schaftröhre. Seine Kelche, Knäufe und Blüten sollen aus [einem Stück mit] ihm sein. 25,32 Sechs Arme sollen von seinen [beiden] Seiten ausgehen: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner andern Seite. 25,33 Drei Kelche in der Form von Mandelblüten seien an dem einen Arm, [aus] Knauf und Blüte [bestehend], und drei Kelche in der Form von Mandelblüten am nächsten Arm, [aus] Knauf und Blüte [bestehend]; so sei es an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 25,34 Am Leuchter aber sollen vier Kelche sein in der Form von Mandelblüten, [aus] seinen Knäufen und Blüten [bestehend]; 25,35 und zwar ein Knauf unter den [ersten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen, ein Knauf unter den [nächsten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen und [wieder] ein Knauf unter den [dritten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen; [so sei es] an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen. 25,36 Ihre Knäufe und Arme sollen aus [einem Stück mit] ihm sein. Der ganze [Leuchter] sei eine getriebene Arbeit, aus reinem Gold. 25,37 Und fertige seine sieben Lampen an, und man soll seine Lampen daraufsetzen, so daß [jede] auf die ihm gegenüberliegende Seite leuchtet. 25,38 Auch ihre Dochtscheren und Feuerbecken [sollst] du aus reinem Gold [herstellen]. 25,39 Aus einem Talent reinen Goldes soll man ihn machen mit all diesen Geräten. 25,40 Und sieh zu, daß du [alles] nach ihrem Urbild machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist!

Heiligtum: Zeltdecken zur Wohnung.

V. 1-30: Kap. 36,8-34.

Kapitel 26

26,1 Die Wohnung aber sollst du aus zehn Zeltdecken machen. Aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff sollst du sie machen, mit Cherubim, als Kunststickerarbeit. 26,2 Die Länge einer Zeltdecke sei 28 Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Maß für alle Zeltdecken. 26,3 Fünf Zeltdecken sollen miteinander verbunden sein und [auch die übrigen] fünf Zeltdecken sollen miteinander verbunden sein. 26,4 Am Saum der einen Zeltdecke, am Ende der [einen] Verbindungsstelle, bringe Schleifen aus violettem Purpur an! Und ebenso sollst du es machen an dem Saum der äußersten Zeltdecke an der andern Verbindungsstelle: 26,5 fünfzig Schleifen sollst du an der einen Zeltdecke anbringen, und fünfzig Schleifen sollst du am Ende der Zeltdecke anbringen, die sich an der andern Verbindungsstelle befindet; die Schleifen [sollen] einander gegenüber[stehen]. 26,6 Stelle fünfzig goldene Haken her und verbinde die Zeltdecken durch die Haken miteinander, so daß die Wohnung ein [Ganzes] wird!

26,7 Und du sollst Zeltdecken aus Ziegenhaar machen als Zeltdach über der Wohnung; elf solcher Zeltdecken sollst du machen. 26,8 Die Länge einer Zeltdecke sei dreißig Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Maß für die elf Zeltdecken. 26,9 Verbinde fünf Zeltdecken für sich und [ebenso] die [übrigen] sechs Zeltdecken für sich, und die sechste Zeltdecke an der Vorderseite des Zeltes lege doppelt! 26,10 Bringe auch fünfzig Schleifen am Saum der einen Zeltdecke an, der äußersten, an der [einen] Verbindungsstelle, und fünfzig Schleifen am Saum der [äußersten] Zeltdecke der anderen Verbindungsstelle! 26,11 Dann stelle fünfzig bronzene Haken her, führe die Haken in die Schleifen ein und füge das Zeltdach zusammen, so daß es ein [Ganzes] wird! 26,12 Das Überhängende aber, das an den Decken des Zeltes übrig ist, die halbe Zeltdecke, die übrig ist, soll über der Rückseite der Wohnung hängen. 26,13 Und von dem, was an der Länge der Decken des Zeltes übrig ist, sollen die Ellen auf der einen und die Ellen auf der anderen [Seite] an beiden Seiten der Wohnung überhängen, um sie zu bedecken.

26,14 Und fertige für das Zelt eine Decke aus rotgefärbten Widderfellen an und oben darüber eine Decke aus Häuten von Delphinen!

Heiligtum: Bretter und Riegel.

26,15 Die Bretter für die Wohnung sollst du aus Akazienholz herstellen - aufrechtstehend; 26,16 zehn Ellen sei die Länge eines Brettes und anderthalb Ellen die Breite eines Brettes; 26,17 ein Brett soll zwei Zapfen haben, einer dem andern gegenüber eingefügt: so sollst du es an allen Brettern der Wohnung machen. 26,18 Und zwar sollst du an Brettern für die Wohnung zwanzig Bretter für die Südseite machen, nach Süden zu, 26,19 und unter den zwanzig Brettern vierzig silberne Fußgestelle anbringen: zwei Fußgestelle unter einem Brett für seine zwei Zapfen und [wieder] zwei Fußgestelle unter einem Brett für seine zwei Zapfen. 26,20 Auch für die andere Längsseite der Wohnung, für die Nordseite, [sollst du] zwanzig Bretter 26,21 und ihre vierzig silbernen Fußgestelle [anfertigen]: zwei Fußgestelle unter einem Brett und [wieder] zwei Fußgestelle unter einem Brett. 26,22 Für die Rückseite der Wohnung aber, nach Westen zu, sollst du sechs Bretter machen. 26,23 Stelle auch zwei Bretter für die Ecken der Wohnung an der Rückseite her! 26,24 Sie sollen von unten herauf doppelt und an ihrem Oberteil ganz beieinander sein [bis] zu einem Ring; so soll es mit ihnen beiden sein, für die beiden Ecken sollen sie sein. 26,25 Es sollen also acht Bretter sein und ihre silbernen Fußgestelle, sechzehn Fußgestelle: zwei Fußgestelle [seien] unter einem Brett und [wieder] zwei Fußgestelle unter einem Brett.

26,26 Und fertige Riegel aus Akazienholz an: fünf für die Bretter der einen Längsseite der Wohnung, 26,27 fünf Riegel für die Bretter der anderen Längsseite der Wohnung und fünf Riegel für die Bretter der Seite der Wohnung, [die] die Rückseite [bildet], nach Westen zu! 26,28 Und der mittlere Riegel in der Mitte der Bretter soll von einem Ende zum andern durchlaufen. 26,29 Die Bretter aber sollst du mit Gold überziehen. Und ihre Ringe, die Ösen für die Riegel, sollst du aus Gold machen, auch die Riegel überziehe mit Gold! 26,30 So errichte denn die Wohnung nach ihrem Bauplan, wie er dir auf dem Berg gezeigt worden ist!

Heiligtum: Vorhänge.

Kap. 36,35-38.

26,31 Und du sollst einen Vorhang anfertigen aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff und gezwirntem Byssus; in Kunststickerarbeit soll man ihn machen, mit Cherubim. 26,32 Den hänge an vier Säulen aus Akazienholz auf, die mit Gold überzogen sind - [auch] ihre Nägel [sollen] aus Gold [sein] - [und die] auf vier silbernen Fußgestellen [stehen]. 26,33 Und zwar sollst du den Vorhang unter den Haken anbringen. Und bringe dorthin, auf die Innenseite [hinter] dem Vorhang, die Lade des Zeugnisses! So soll der Vorhang für euch das Heilige und das Allerheiligste [voneinander] scheiden. 26,34 Und die Deckplatte sollst du auf die Lade des Zeugnisses im Allerheiligsten legen.

26,35 Den Tisch aber stelle außerhalb des Vorhangs und den Leuchter dem Tisch gegenüber an die Seite der Wohnung, [die] nach Süden zu [liegt]; und den Tisch sollst du an die Nordseite stellen. 26,36 Dann mache für den Eingang des Zeltes einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus in Buntwirkerarbeit. 26,37 Für diesen Vorhang stelle fünf Säulen aus Akazienholz her und überzieh sie mit Gold - [auch] ihre Nägel sollen aus Gold sein - und gieße für sie fünf bronzene Fußgestelle!

Heiligtum: Brandopferaltar.

Kap. 38,1-7.

Kapitel 27

27,1 Den Altar sollst du aus Akazienholz machen, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit - viereckig soll der Altar sein - und drei Ellen hoch. 27,2 Seine Hörner mache an seinen vier Ecken - seine Hörner sollen aus [einem Stück mit] ihm sein - und überziehe ihn mit Bronze! 27,3 Fertige auch seine Töpfe an, [die man braucht], um ihn von der Fettasche zu reinigen, und seine Schaufeln, seine Sprengschalen, seine Fleischgabeln und seine Feuerbecken! Für all seine Geräte sollst du Bronze verwenden. 27,4 Und mache für ihn ein bronzenes Gitter wie ein Netz, befestige an dem Netz[gitter] vier bronzene Ringe an seinen vier Ecken 27,5 und setze es unter die Einfassung des Altars, von unten her, daß das Netz bis zur halben Höhe des Altars reicht! 27,6 Mache auch Stangen für den Altar, Stangen aus Akazienholz, und überzieh sie mit Bronze! 27,7 Diese seine Stangen sollen in die Ringe gesteckt werden, so daß die Stangen an beiden Seiten des Altars sind, wenn man ihn trägt. 27,8 Aus Brettern sollst du ihn anfertigen - [innen] hohl. Wie es dir auf dem Berg gezeigt worden ist, so soll man ihn machen.

Heiligtum: Vorhof.

Kap. 38,9-20.

27,9 Und du sollst den Vorhof der Wohnung machen: an der Südseite, nach Süden zu, für den Vorhof Behänge aus gezwirntem Byssus, auf der einen Seite hundert Ellen lang. 27,10 Seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Fußgestelle [mache] aus Bronze, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber! 27,11 Und ebenso sollen an der Nordseite der Länge nach Behänge sein, hundert [Ellen] lang; seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Fußgestelle aus Bronze, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber. 27,12 Und die Breite des Vorhofs an der Westseite [soll] an Behängen fünfzig Ellen [betragen], mit ihren zehn Säulen und ihren zehn Fußgestellen. 27,13 Auch die Breite des Vorhofs an der östlichen, dem Sonnenaufgang zugekehrten Seite, [soll] fünfzig Ellen [betragen]: 27,14 fünfzehn Ellen Behänge seien auf der einen Seite mit ihren drei Säulen und ihren drei Fußgestellen, 27,15 und [auch] auf der anderen Seite fünfzehn [Ellen] Behänge, ihre drei Säulen und ihre drei Füße. 27,16 Das Tor des Vorhofs aber soll einen Vorhang von zwanzig Ellen haben, aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit, ihre vier Säulen und ihre vier Füße. 27,17 Alle Säulen des Vorhofs ringsum [sollen] mit silbernen Bindestäben versehen [sein], ihre Nägel [seien aus] Silber und ihre Fußgestelle [aus] Bronze. 27,18 Die Länge des Vorhofs [betrage] hundert Ellen, die Breite fünfzig gegen fünfzig und die Höhe fünf Ellen: [alle Behänge seien aus] gezwirntem Byssus, ihre Fußgestelle aber [aus] Bronze. 27,19 Alle Geräte der Wohnung für den ganzen Dienst in ihr, auch all ihre Pflöcke und alle Pflöcke des Vorhofs sollen [aus] Bronze sein.

Heiligtum: Öl für den Leuchter.

3Mo 24,2-4.

27,20 Du nun gebiete den Söhnen Israel, daß sie dir reines Öl aus zerstoßenen Oliven für den Leuchter bringen, damit man beständig eine Lampe daraufsetzen kann! 27,21 Im Zelt der Begegnung, außerhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis ist, sollen Aaron und seine Söhne sie herrichten, [damit sie] vom Abend bis zum Morgen vor dem HERRN [brennt]. [Das ist] bei den Söhnen Israel eine ewige Ordnung für [all] ihre Generationen.

Heiligtum: Aaron und seine Söhne - Ihre Kleidung.

V. 1-4: 3Mo 8,1-13.

Kapitel 28

28,1 Du aber laß deinen Bruder Aaron und seine Söhne mit ihm aus der Mitte der Söhne Israel zu dir herantreten, damit er mir den Priesterdienst ausübt, Aaron [und mit ihm] Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons. 28,2 Und fertige heilige Kleider für deinen Bruder Aaron an, [ihm] zur Ehre und zum Schmuck! 28,3 Du sollst zu allen reden, die ein verständiges Herz haben, das ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, [und ihnen sagen,] daß sie die Kleider Aarons machen sollen, um ihn zu heiligen, damit er mir den Priesterdienst ausübt. 28,4 Dies aber sind die Kleider, die sie anfertigen sollen: eine Brusttasche und ein Ephod und ein Oberkleid, einen Leibrock aus gewirktem [Stoff], einen Kopfbund und einen Gürtel. Diese heiligen Kleider sollen sie für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne anfertigen, damit er mir den Priesterdienst ausübt.

V. 5-14: Kap. 39,1-7.

28,5 Und [dazu] sollen sie das Gold, den violetten und roten Purpur, den Karmesinstoff und den Byssus nehmen. 28,6 So sollen sie nun das Ephod aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Kunststickerarbeit machen. 28,7 Es soll an seinen beiden Rändern zwei zusammenfügbare Schulterstücke haben, und man füge es [mit ihnen] zusammen. 28,8 Und der Gurt, mit dem es angelegt wird, der [sich] oben [befindet], soll von gleicher Arbeit [und] aus [einem Stück] mit ihm sein: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. 28,9 Und du sollst zwei Onyxsteine nehmen und die Namen der Söhne Israel darauf eingravieren: 28,10 sechs ihrer Namen auf dem einen Stein und die sechs übrigen Namen auf dem andern Stein nach der Reihenfolge ihrer Geburt. 28,11 In Steinschneidearbeit, als Siegelgravur sollst du die beiden Steine stechen nach den Namen der Söhne Israel. Mit goldenen Einfassungen umgeben sollst du sie anfertigen. 28,12 Dann setze die beiden Steine [oben] auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedenkens für die Söhne Israel! Und Aaron soll ihre Namen auf seinen beiden Schultern tragen vor dem HERRN zum Gedenken. 28,13 Weiter stelle goldene Einfassungen 28,14 und zwei Ketten aus reinem Gold her! Als Schnüre sollst du sie herstellen, in Seilerarbeit, und die seil[förmigen] Ketten an den Einfassungen befestigen.

V. 15-30: Kap. 39,8-21.

28,15 Und mache die Brusttasche für den Rechtsspruch in Kunststickerarbeit! Wie die Arbeit des Ephods sollst du sie anfertigen: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus sollst du sie machen. 28,16 Viereckig soll sie sein, doppelt gelegt, eine Spanne ihre Länge und eine Spanne ihre Breite. 28,17 Und besetze sie mit eingesetzten Steinen, vier Reihen von Steinen: eine Reihe Karneol, Topas und Smaragd, die erste Reihe; 28,18 die zweite Reihe: Rubin, Saphir und Jaspis; 28,19 und die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst; 28,20 und die vierte Reihe: Türkis und Onyx und Nephrit! Mit Gold sollen sie eingefaßt sein in ihren Einsetzungen. 28,21 Die Steine sollen also den Namen der Söhne Israel entsprechen, zwölf [an der Zahl], entsprechend ihren Namen; in Siegelgravur sollen sie [hergestellt] werden, jeder seinem Namen entsprechend für die zwölf Stämme. 28,22 Mache an der Brusttasche gedrehte Ketten in Seilerarbeit, aus reinem Gold; 28,23 und zwar sollst du an der Brusttasche zwei goldene Ringe anbringen, indem du die beiden Ringe an den beiden [oberen] Enden der Brusttasche befestigst 28,24 und die zwei goldenen Schnüre an den beiden Ringen an den Enden der Brusttasche befestigst. 28,25 Die beiden [anderen] Enden der zwei Schnüre aber sollst du an den beiden Einfassungen befestigen und sie [so] an den Schulterstücken des Ephods befestigen, an seiner Vorderseite. 28,26 Und stelle zwei [andere] goldene Ringe her und befestige sie an den beiden [unteren] Enden der Brusttasche, an ihrem Rand, der dem Ephod zugekehrt ist, auf der Innenseite! 28,27 Dann mache [noch] zwei goldene Ringe und befestige sie unten an den beiden Schulterstücken des Ephods, an seiner Vorderseite, dicht an seiner Zusammenfügung [mit den Schulterstücken] oberhalb des Gurtes vom Ephod. 28,28 Und man soll die Brusttasche von ihren Ringen aus mit einer Schnur von violettem Purpur an den Ringen des Ephods festbinden, damit sie über dem Gurt des Ephods sitzt und die Brusttasche sich nicht von [der Stelle] über dem Ephod verschiebt. 28,29 So soll Aaron an der Brusttasche für den Rechtsspruch die Namen der Söhne Israel auf seinem Herzen tragen, wenn er ins Heiligtum hineingeht, um sie beständig vor dem HERRN in Erinnerung zu bringen. 28,30 In die Brusttasche für den Rechtsspruch aber lege die Urim und die Tummim, damit sie auf dem Herzen Aarons sind, wenn er vor den HERRN hineingeht! So soll Aaron den Rechtsspruch für die Söhne Israel beständig vor dem HERRN auf seinem Herzen tragen.

V. 31-35: Kap. 39,22-26.

28,31 Mache das Oberkleid des Ephods ganz aus violettem Purpur! 28,32 Seine Kopföffnung soll in seiner Mitte sein, [und] einen Rand in Weberarbeit soll es ringsum an seiner Öffnung haben. Wie die Öffnung eines Lederpanzers soll sie für ihn sein, damit es nicht einreißt. 28,33 An seinem [unteren] Saum sollst du Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff anbringen, ringsum an seinem Saum, und zwischen ihnen ringsum goldene Glöckchen: 28,34 [erst] ein goldenes Glöckchen, dann einen Granatapfel [und wieder] ein goldenes Glöckchen und einen Granatapfel ringsum an dem Saum des Oberkleides. 28,35 Und Aaron soll es anhaben, um [darin] den Dienst zu verrichten, und der Klang soll gehört werden, wenn er ins Heiligtum hineingeht vor den HERRN, und wenn er herausgeht, damit er nicht stirbt.

V. 36-43: Kap. 39,27-31; 1Chr 23,13.

28,36 Und stelle aus reinem Gold ein [blumenförmiges] Stirnblatt her und graviere darauf mit Siegelgravur ein: Heiligkeit dem HERRN! 28,37 Das hänge an eine Schnur aus violettem Purpur, so daß es sich am Kopfbund befindet! An der Vorderseite des Kopfbundes soll es sein. 28,38 So sei es auf der Stirn Aarons, damit Aaron die Schuld der heiligen Dinge trage, die die Söhne Israel heiligen werden, bei allen Gaben ihrer heiligen Dinge. Und es soll beständig an seiner Stirn sein zum Gefallen für sie vor dem HERRN. 28,39 Den Leibrock aber webe aus Byssus, gemustert, und mache einen Kopfbund aus Byssus! Dazu sollst du einen Gürtel in Buntwirkerarbeit anfertigen.

28,40 Auch den Söhnen Aarons sollst du Leibröcke machen und Gürtel für sie anfertigen, und hohe Turbane sollst du ihnen machen zur Ehre und zum Schmuck. 28,41 Und du sollst deinen Bruder Aaron damit bekleiden und seine Söhne mit ihm. Dann sollst du sie salben und ihnen die Hände füllen und sie heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. 28,42 Ferner mache ihnen leinene Beinkleider, um das Fleisch der Blöße zu bedecken! Von den Hüften bis zu den Oberschenkeln sollen sie reichen. 28,43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Begegnung hineingehen oder wenn sie an den Altar herantreten, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, damit sie nicht eine Schuld auf sich laden und sterben. [Das ist] eine ewige Ordnung für ihn und für seine Nachkommenschaft nach ihm.

Heiligtum: Weihe Aarons und seiner Söhne und des Altars.

3Mo 8.

Kapitel 29

29,1 Und dies ist es, was du mit ihnen tun sollst, sie zu heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben: Nimm einen Jungstier, ein Rind und zwei Widder ohne Fehler, 29,2 dazu ungesäuertes Brot und ungesäuerte, mit Öl gemengte Kuchen sowie ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen; aus Weizengriess sollst du sie machen. 29,3 Dann lege sie in einen Korb und bringe sie in dem Korb dar, und den Jungstier und die zwei Widder! 29,4 Aaron und seine Söhne aber sollst du an den Eingang des Zeltes der Begegnung herantreten lassen und sie mit Wasser waschen. 29,5 Darauf sollst du die Kleider nehmen und Aaron bekleiden mit dem Leibrock, dem Oberkleid des Ephods, dem Ephod und der Brusttasche und ihm den Gurt des Ephods umbinden. 29,6 Dann setze ihm den Kopfbund auf sein Haupt und befestige das heilige Diadem am Kopfbund, 29,7 nimm das Salböl, gieße es auf sein Haupt und salbe ihn! 29,8 Auch seine Söhne sollst du herantreten lassen und sie mit Leibröcken bekleiden. 29,9 Dann umgürte sie mit dem Gürtel, Aaron und seine Söhne, und binde ihnen die hohen Turbane um! So soll ihnen das Priesteramt zu einer ewigen Ordnung sein. Und du sollst Aaron und seinen Söhnen die Hände füllen. 29,10 Auch sollst du den Jungstier vor das Zelt der Begegnung heranführen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstiers legen. 29,11 Dann schlachte den Jungstier vor dem HERRN, am Eingang des Zeltes der Begegnung, 29,12 nimm von dem Blut des Jungstiers und tu es mit deinem Finger an die Hörner des Altars, und alles [übrige] Blut sollst du an den Fuß des Altars gießen! 29,13 Und nimm alles Fett, das die Eingeweide bedeckt, dazu den Lappen über der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, und laß [dies alles] auf dem Altar als Rauch aufsteigen! 29,14 Das Fleisch des Jungstiers aber samt seiner Haut und dem Inhalt seines Magens sollst du außerhalb des Lagers verbrennen: ein Sündopfer ist es. 29,15 [Danach] nimm den einen Widder, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen, 29,16 dann sollst du den Widder schlachten und sein Blut nehmen und es ringsum an den Altar sprengen. 29,17 Und du sollst den Widder in seine Stücke zerlegen, seine Eingeweide und seine Unterschenkel waschen und sie auf seine Stücke und auf seinen Kopf legen. 29,18 Den ganzen Widder aber sollst du auf dem Altar als Rauch aufsteigen lassen: ein Brandopfer für den HERRN ist es, ein wohlgefälliger Geruch. Ein Feueropfer ist es für den HERRN. 29,19 Und nimm den zweiten Widder, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen! 29,20 Dann sollst du den Widder schlachten und von seinem Blut [etwas] nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne tun, auch auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes. Das [übrige] Blut aber sollst du ringsum an den Altar sprengen. 29,21 Und nimm von dem Blut, das auf dem Altar ist, und von dem Salböl und sprenge es auf Aaron und auf seine Kleider, und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm! So werden er und seine Kleider und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm geheiligt. 29,22 Dann nimm von dem Widder das Fett, den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, dazu den Leberlappen, die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen ist, sowie die rechte Keule - denn ein Widder der Einsetzung ist es -, 29,23 ferner ein [fladenförmiges] Rundbrot, einen Ölbrotkuchen und einen Fladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der vor dem HERRN [steht], 29,24 und lege das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und schwinge es als Schwingopfer vor dem HERRN! 29,25 Dann nimm es von ihren Händen und laß es auf dem Altar über dem Brandopfer als Rauch aufsteigen zum wohlgefälligen Geruch vor dem HERRN! Ein Feueropfer ist es für den HERRN. 29,26 Und nimm die Brust von dem Einsetzungswidder, der für Aaron ist, und schwinge sie als Schwingopfer vor dem HERRN! Sie soll dein Anteil sein. 29,27 Und heilige die Brust des Schwingopfers und die Keule des Hebopfers, die geschwungen und die abgehoben worden ist, von dem Einsetzungswidder, von dem, was für Aaron, und von dem, was für seine Söhne ist! 29,28 Und es soll Aaron und seinen Söhnen zukommen als eine ewige Ordnung bei den Söhnen Israel, denn es ist ein Hebopfer, und ein Hebopfer soll es sein bei den Söhnen Israel, ihr Hebopfer von ihren Heilsopfern: für den HERRN. 29,29 Die heiligen Kleider Aarons sollen nach ihm seinen Söhnen zuteil werden, damit man sie darin salbe und darin weihe. 29,30 Sieben Tage soll sie anziehen, wer von seinen Söhnen an seiner Statt Priester wird, wer in das Zelt der Begegnung hineingeht, um im Heiligtum zu dienen. 29,31 Du sollst den Einsetzungswidder nehmen und sein Fleisch an heiliger Stätte kochen. 29,32 Dann sollen Aaron und seine Söhne das Fleisch des Widders und das Brot, das im Korb ist, am Eingang des Zeltes der Begegnung essen. 29,33 Sie sollen die [Stücke] essen, mit denen die Sühnung vollzogen wurde, um ihnen die Hände zu füllen, um sie dadurch zu heiligen. Ein Fremder darf aber nicht davon essen, denn sie sind heilig. 29,34 Wenn aber von dem Fleisch des Einsetzungsopfers und von dem Brot etwas bis zum [nächsten] Morgen übrigbleibt, dann sollst du das Übriggebliebene mit Feuer verbrennen; es darf nicht gegessen werden, denn es ist heilig. 29,35 So sollst du mit Aaron und seinen Söhnen verfahren, nach allem, was ich dir geboten habe. Sieben Tage sollst du sie weihen.

29,36 Auch sollst du täglich einen Jungstier zur Sühnung als Sündopfer darbringen und den Altar entsündigen, indem du Sühnung an ihm vollziehst, und du sollst ihn salben, um ihn zu heiligen. 29,37 Sieben Tage sollst du Sühnung am Altar vollziehen und ihn [dadurch] heiligen. So wird der Altar hochheilig sein: alles, was den Altar berührt, ist geheiligt.

Heiligtum: Tägliche Opfer.

V. 38-42: 4Mo 28,3-8.

29,38 Und dies ist es, was du auf dem Altar darbringen sollst: täglich zwei einjährige Lämmer als regelmäßiges [Brandopfer]. 29,39 Das eine Lamm sollst du am Morgen darbringen, und das zweite Lamm sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen, 29,40 dazu ein Zehntel mit einem viertel Hin Öl aus zerstoßenen [Oliven] gemengt, und als Trankopfer ein viertel Hin Wein zu dem einen Lamm. 29,41 Das andere Lamm aber sollst du zwischen den zwei Abenden darbringen - wie bei dem Morgen-Speisopfer und bei seinem Trankopfer sollst du es dabei halten - zum wohlgefälligen Geruch, ein Feueropfer für den HERRN, 29,42 als ein regelmäßiges Brandopfer für [all] eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor dem HERRN, wo ich euch begegnen werde, um dort zu dir zu reden. 29,43 Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. 29,44 So werde ich das Zelt der Begegnung und den Altar heiligen. Und Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. 29,45 Und ich werde mitten unter den Söhnen Israel wohnen und ihr Gott sein. 29,46 Und sie werden erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, um mitten unter ihnen zu wohnen, ich, der HERR, ihr Gott.

Heiligtum: Räucheraltar.

Kap. 37,25-28.

Kapitel 30

30,1 Ferner sollst du einen Altar anfertigen zum Räuchern des Räucherwerks, aus Akazienholz sollst du ihn machen: 30,2 eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite - viereckig soll er sein - und zwei Ellen seine Höhe; seine Hörner sollen aus [einem Stück mit] ihm sein. 30,3 Und überzieh ihn mit reinem Gold, seine Platte und seine Wände ringsum sowie seine Hörner, und bringe an ihm ringsum eine goldene Kante an! 30,4 Und bringe an ihm unter seiner Kante zwei goldene Ringe an! An seine beiden Seiten sollst du sie anbringen, an seine beiden Wände. Die sollen als Behälter für die Stangen dienen, damit man ihn daran tragen kann. 30,5 Und stelle die Stangen aus Akazienholz her und überzieh sie mit Gold! 30,6 Und stelle ihn vor dem Vorhang auf, der an der Lade des Zeugnisses ist, vor der Deckplatte, die über dem Zeugnis [liegt], wo ich dir begegnen werde. 30,7 Und Aaron soll wohlriechendes Räucherwerk als Rauch aufsteigen lassen. Morgen für Morgen, wenn er die Lampen zurichtet, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. 30,8 [Auch] wenn Aaron die Lampen zwischen den zwei Abenden aufsetzt, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. [Dies sei] ein regelmäßiges Räucheropfer vor dem HERRN für [all] eure Generationen. 30,9 Ihr dürft kein fremdes Räucherwerk auf ihm darbringen, auch kein Brandopfer oder Speisopfer; auch Trankopfer dürft ihr nicht auf ihm ausgießen. 30,10 Und Aaron soll einmal im Jahr an seinen Hörnern Sühnung vollziehen mit dem Blut des Sündopfers der Versöhnung; einmal im Jahr soll er Sühnung an ihm vollziehen, für [all] eure Generationen: Hochheilig ist er dem HERRN.

Heiligtum: Abgabe bei der Musterung.

30,11 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30,12 Wenn du die Gesamtzahl der Söhne Israel aufnimmst nach ihren Gemusterten, dann sollen sie bei ihrer Musterung ein jeder dem HERRN ein Lösegeld für sein Leben geben, damit bei ihrer Musterung keine Plage über sie kommt. 30,13 Dies sollen sie geben: jeder, der zu den Gemusterten hinübergeht, einen halben Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, zwanzig Gera der Schekel, einen halben Schekel als Hebopfer für den HERRN. 30,414 Jeder, der zu den Gemusterten hinübergeht, von zwanzig Jahren an und darüber, soll das Hebopfer für den HERRN geben. 30,15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Geringe nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr das Hebopfer des HERRN gebt, um für euer Leben Sühnung zu erwirken. 30,16 Und du sollst das Sühngeld von seiten der Söhne Israel nehmen und es für die Arbeit des Zeltes der Begegnung geben. So soll es den Söhnen Israel zur Erinnerung vor dem HERRN dienen, um Sühnung für euer Leben zu erwirken.

Heiligtum: Waschbecken.

Kap. 38,8.

30,17 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30,18 Stelle ein bronzenes Becken und sein bronzenes Gestell her zum Waschen! Das stelle zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar, tu Wasser hinein, 30,19 und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände und ihre Füße darin waschen! 30,20 Wenn sie in das Zelt der Begegnung hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Oder wenn sie an den Altar herantreten zum Dienst, um für den HERRN ein Feueropfer als Rauch aufsteigen zu lassen, 30,21 dann sollen sie ihre Hände und ihre Füße waschen, damit sie nicht sterben. Und das soll für sie eine ewige Ordnung sein, für ihn und seine Nachkommen, für [all] ihre Generationen.

Heiligtum: Salböl und Räucherwerk.

Kap. 37,29.

30,22 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 30,23 Du nun, nimm dir Balsamöle bester [Art], 500 [Schekel] von selbst ausgeflossene Myrrhe und die Hälfte davon, 250 [Schekel], wohlriechenden Zimt, ferner 250 [Schekel] Würzrohr 30,24 und 500 [Schekel] Zimtblüten, nach dem Schekel des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl 30,25 und mache daraus ein Öl der heiligen Salbung, eine Mischung von Gewürzsalbe, ein Werk des Salbenmischers; es soll ein Öl für die heilige Salbung sein. 30,26 Und du sollst damit das Zelt der Begegnung und die Lade des Zeugnisses salben, 30,27 auch den Tisch und all seine Geräte, den Leuchter und seine Geräte und den Räucheraltar, 30,28 sowie den Brandopferaltar samt all seinen Geräten, das Becken und sein Gestell. 30,29 So sollst du diese [Dinge] heiligen, und sie sollen hochheilig sein: alles, was sie berührt, ist geheiligt. 30,30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie [dadurch] heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. 30,31 Zu den Söhnen Israel sollst du so reden: Ein Öl der heiligen Salbung soll dies für mich sein, für [all] eure Generationen. 30,32 Auf den Leib eines Menschen darf man es nicht gießen, und ihr dürft nichts herstellen, was ihm in seiner Zusammensetzung gleich ist: heilig ist es, heilig soll es euch sein. 30,33 Wer [sonst] eine Mischung wie diese herstellt oder [etwas] davon auf einen Fremden streicht, der soll aus seinen Völkern ausgerottet werden.

30,34 Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir wohlriechende Stoffe: Staktetropfen, Räucherklaue, wohlriechendes Galbanum und reinen Weihrauch - zu gleichen Teilen soll es sein - 30,35 und mache Räucherwerk daraus, eine würzige Mischung, ein Werk des Salbenmischers, gesalzen, rein, heilig. 30,36 Dann zerstoße [etwas] davon zu Pulver und lege [etwas] davon vor das Zeugnis in das Zelt der Begegnung, wo ich dir begegnen werde; als Hochheiliges soll es euch gelten. 30,37 [Was] aber das Räucherwerk, das du machen sollst, [angeht] - in seiner Zusammensetzung dürft ihr keins für euch herstellen; als etwas Heiliges für den HERRN soll es dir gelten. 30,38 Wer [etwas] derartiges macht, um daran zu riechen, der soll aus seinen Völkern ausgerottet werden.

Heiligtum: Berufung der Werkmeister Bezalel und Oholiab.

Kap. 35,10-19.30-35.

Kapitel 31

31,1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31,2 Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn des Uri, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, 31,3 und habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Weisheit, Verstand und Können und für jedes Kunsthandwerk, 31,4 Pläne zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. 31,5 Auch mit [der Fertigkeit zum] Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei [habe ich ihn begabt], damit er in jedem [Hand]werk arbeiten kann. 31,6 Und ich, siehe, ich habe ihm Oholiab, den Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan, [als Mitarbeiter] gegeben. Dazu habe ich jedem, der ein weises Herz hat, Weisheit ins Herz gelegt, damit sie alles machen, was ich dir geboten habe:

V. 7-11: Kap. 39,32-43; 40,3-30.

31,7 das Zelt der Begegnung, die Lade des Zeugnisses, die Deckplatte darauf und alle Geräte des Zeltes; 31,8 dazu den Tisch und all seine Geräte, den Leuchter aus reinem [Gold] und all seine Geräte und den Räucheraltar; 31,9 den Brandopferaltar und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell; 31,10 auch die gewirkten Kleider und die heiligen Kleider für den Priester Aaron und die Kleider seiner Söhne zur Ausübung des Priesterdienstes 31,11 und das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk für das Heiligtum. Nach allem, was ich dir geboten habe, sollen sie es machen.

Sabbatgebot und Gesetzestafeln.

V. 12-17: Kap. 20,8-11.

31,12 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 31,13 Du aber, rede zu den Söhnen Israel und sage [ihnen]: Haltet nur ja meine Sabbate! Denn sie sind ein Zeichen zwischen mir und euch für [all] eure Generationen, damit man erkenne, daß ich, der HERR, es bin, der euch heiligt. 31,14 Haltet also den Sabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entweiht, muß getötet werden, ja, jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, eine solche Seele soll aus der Mitte seiner Völker ausgerottet werden. 31,15 Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber am siebten Tag ist Sabbat, [ein Tag] völliger Ruhe, heilig dem HERRN. Jeder, der am Tag des Sabbats eine Arbeit verrichtet, muß getötet werden. 31,16 So sollen denn die Söhne Israel den Sabbat halten, um den Sabbat in [all] ihren Generationen zu feiern, als ewigen Bund. 31,17 Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Söhnen Israel für ewig. Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, am siebten Tag aber hat er geruht und Atem geschöpft.

31,18 Und als er auf dem Berg Sinai mit Mose zu Ende geredet hatte, gab er ihm die zwei Tafeln des Zeugnisses, steinerne Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes.

Goldenes Kalb - Moses Fürbitte - Bestrafung des Volkes.

5Mo 9.

Kapitel 32

32,1 Als nun das Volk sah, daß Mose säumte, vom Berg herabzukommen, versammelte sich das Volk zu Aaron, und sie sagten zu ihm: Auf! Mache uns Götter, die vor uns herziehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat, - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 32,2 Und Aaron sagte zu ihnen: Reißt die goldenen Ringe ab, die an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter sind und bringt sie zu mir! 32,3 So riß sich denn das ganze Volk die goldenen Ringe ab, die an ihren Ohren [hingen], und sie brachten sie zu Aaron. 32,4 Der nahm [alles] aus ihrer Hand, formte es mit einem Meißel und machte ein gegossenes Kalb daraus. Und sie sagten: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben. 32,5 Als Aaron [das] sah, baute er einen Altar vor ihm, und Aaron rief aus und sagte: Ein Fest für den HERRN ist morgen! 32,6 So standen sie am folgenden Tag früh auf, opferten Brandopfer und brachten Heilsopfer dar. Und das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu belustigen.

32,7 Da sprach der HERR zu Mose: Geh, steig hinab! Denn dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, hat schändlich gehandelt. 32,8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben! 32,9 Weiter sagte der HERR zu Mose: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. 32,10 Und nun laß mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, dich aber will ich zu einer großen Nation machen. 32,11 Mose jedoch flehte den HERRN, seinen Gott, an und sagte: Wozu, o HERR, entbrennt dein Zorn gegen dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus dem Land Ägypten herausgeführt hast? 32,12 Wozu sollen die Ägypter sagen: In böser Absicht hat er sie herausgeführt, um sie im Gebirge umzubringen und sie von der Fläche des Erdbodens zu vertilgen? Laß ab von der Glut deines Zornes und laß dich das Unheil gereuen, [das du] über dein Volk [bringen willst]! 32,13 Denke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und denen du gesagt hast: Ich will eure Nachkommen [so] zahlreich machen wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, von dem ich gesagt habe: `ich werde [es] euren Nachkommen geben', das werden sie für ewig in Besitz nehmen. 32,14 Da gereute den HERRN das Unheil, von dem er gesagt hatte, er werde es seinem Volk antun.

32,15 Und Mose wandte sich um und stieg vom Berg hinab, die beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden Seiten; vorn und hinten waren sie beschrieben. 32,16 Diese Tafeln waren Gottes Werk, und die Schrift, sie war Gottes Schrift, auf den Tafeln eingegraben. 32,17 Als nun Josua die Stimme des Volkes bei seinem Lärmen hörte, sagte er zu Mose: Kriegslärm ist im Lager! 32,18 Der aber antwortete: Es ist kein Schall von Siegesgeschrei und kein Schall vom Geschrei bei einer Niederlage; den Schall von Gesang höre ich. 32,19 Und es geschah, als Mose sich dem Lager näherte und das Kalb und die Reigentänze sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Händen und zerschmetterte sie unten am Berg. 32,20 Dann nahm er das Kalb, das sie gemacht hatten, verbrannte es im Feuer und zermalmte es, bis [es] feiner [Staub] war, streute es auf die Oberfläche des Wassers und gab es den Söhnen Israel zu trinken. 32,21 Und Mose sagte zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, daß du eine [so] große Sünde über es gebracht hast? 32,22 Aaron aber sagte: Der Zorn meines Herrn entbrenne nicht. Du selbst kennst das Volk, daß es böse ist. 32,23 Sie haben nämlich zu mir gesagt: Mach uns Götter, die vor uns hergehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist. 32,24 Da fragte ich sie: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ist [daraus] hervorgegangen. 32,25 Als nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos war, denn Aaron hatte es zuchtlos werden lassen zur Schadenfreude ihrer Gegner, 32,26 da trat Mose in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer für den HERRN ist! Daraufhin versammelten sich bei ihm alle Söhne Levis. 32,27 Und er sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder lege sein Schwert an die Hüfte! Geht im Lager hin und zurück, von Tor zu Tor, und erschlagt jeder seinen Bruder und seinen Freund und seinen Verwandten! 32,28 Die Söhne Levis nun handelten nach dem Wort des Mose; und es fielen vom Volk an jenem Tage etwa dreitausend Mann. 32,29 Darauf sagte Mose: Weiht euch heute für den HERRN - denn jeder [von euch ist] gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder [gewesen] - um heute Segen auf euch zu bringen!

32,30 Und es geschah am folgenden Tag, da sagte Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen. Doch jetzt will ich zum HERRN hinaufsteigen, vielleicht kann ich Sühnung für eure Sünde erwirken. 32,31 Darauf kehrte Mose zum HERRN zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen: sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht. 32,32 Und nun, wenn du doch ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich denn aus deinem Buch, das du geschrieben hast, aus. 32,33 Der HERR aber sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den lösche ich aus meinem Buch aus. 32,34 Und nun gehe hin, führe das Volk an [den Ort], den ich dir genannt habe! Siehe, mein Engel wird vor dir hergehen. Am Tag meiner Heimsuchung, da werde ich ihre Sünde an ihnen heimsuchen. 32,35 Und der HERR schlug das Volk [mit Unheil] dafür, daß sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron gemacht hatte.

Trauer des Volkes - Zelt außerhalb des Lagers - Moses Verhandlung mit Gott und sein Begehren, die Herrlichkeit Gottes zu sehen.

Kapitel 33

33,1 Und der HERR redete zu Mose: Geh, ziehe von hier hinauf, du und das Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast, in das Land, von dem ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe: Deinen Nachkommen will ich es geben! 33,2 - Und ich werde einen Engel vor dir hersenden und die Kanaaniter, Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben -, 33,3 in ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Denn ich werde nicht in deiner Mitte hinaufziehen - du bist nämlich ein halsstarriges Volk -, damit ich dich nicht auf dem Wege vernichte. 33,4 Als das Volk diese böse Rede hörte, trauerten sie, und keiner legte seinen Schmuck an. 33,5 Denn der HERR hatte zu Mose gesagt: Sprich zu den Söhnen Israel: Ihr seid ein halsstarriges Volk. Zöge ich nur einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde ich dich vernichten. Und nun lege deinen Schmuck von dir ab, und ich werde wissen, was ich dir tun soll. 33,6 Da entledigten sich die Söhne Israel ihres Schmuckes, vom Berg Horeb an.

33,7 Mose nun nahm [jeweils] das Zelt und schlug es sich außerhalb des Lagers auf, fern vom Lager für sich, und nannte es: Zelt der Begegnung. Und es geschah, jeder, der den HERRN suchte, ging zum Zelt der Begegnung außerhalb des Lagers hinaus. 33,8 Es geschah auch, sooft Mose zum Zelt hinausging, dann standen alle Leute auf, und sie traten jeder an den Eingang seines Zeltes und sahen Mose nach, bis er in das Zelt hineinkam. 33,9 Und es geschah [jedesmal], wenn Mose in das Zelt kam, dann stieg die Wolkensäule herab und blieb am Eingang des Zeltes stehen; und [der HERR] redete mit Mose. 33,10 Und das ganze Volk sah die Wolkensäule am Eingang des Zeltes stehen. Und das ganze Volk erhob sich, und sie warfen sich nieder, jeder am Eingang seines Zeltes. 33,11 Und der HERR redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freund redet; dann kehrte er ins Lager zurück. Sein Diener Josua aber, der Sohn des Nun, ein junger Mann, wich nicht aus dem Innern des Zeltes.

33,12 Mose nun sagte zum HERRN: Siehe, du sagst zu mir: Führe dieses Volk hinauf! aber du hast mich nicht erkennen lassen, wen du mit mir senden willst, wo du [doch selbst] gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, ja, du hast Gunst gefunden in meinen Augen. 33,13 Und nun, wenn ich also Gunst gefunden habe in deinen Augen, [dann] laß mich doch deine Wege erkennen, so daß ich dich erkenne, damit ich Gunst finde in deinen Augen, und bedenke, daß diese Nation dein Volk ist! 33,14 Er antwortete: Mein Angesicht wird [mit]gehen und dich zur Ruhe bringen. 33,15 Er aber sagte zu ihm: Wenn dein Angesicht nicht [mit]geht, dann führe uns nicht von hier hinauf! 33,16 Woran soll man denn sonst erkennen, daß ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, ich und dein Volk? Nicht daran, daß du mit uns gehst und wir, ich und dein Volk, [dadurch] vor jedem Volk auf dem Erdboden ausgezeichnet werden? 33,17 Der HERR antwortete Mose: Auch diesen Wunsch, den du [jetzt] ausgesprochen hast, werde ich erfüllen; denn du hast Gunst gefunden in meinen Augen, und ich kenne dich mit Namen. 33,18 Er aber sagte: Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen! 33,19 Er antwortete: Ich werde all meine Güte an deinem Angesicht vorübergehen lassen und den Namen HERR vor dir ausrufen: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin, und mich erbarmen, über wen ich mich erbarme. 33,20 Dann sprach er: Du kannst [es] nicht [ertragen], mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben. 33,21 Weiter sagte der HERR: Siehe, [hier] ist ein Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen. 33,22 Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, dann werde ich dich in die Felsenhöhle stellen und meine Hand schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin. 33,23 Dann werde ich meine Hand wegnehmen, und du wirst mich von hinten sehen; aber mein Angesicht darf nicht gesehen werden.

Neue Gesetzestafeln - Gotteserscheinung - Erneuerung des Bundes - Moses glänzendes Gesicht.

Kapitel 34

34,1 Darauf sprach der HERR zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten zurecht! Dann werde ich auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln standen, die du zerschmettert hast. 34,2 Und halte dich für den Morgen bereit und steige am Morgen auf den Berg Sinai und stehe dort vor mir auf dem Gipfel des Berges! 34,3 Es soll aber niemand mit dir hinaufsteigen, und es darf überhaupt niemand auf dem ganzen Berg gesehen werden; sogar Schafe und Rinder dürfen nicht in Richtung auf diesen Berg hin weiden. 34,4 So hieb er denn zwei steinerne Tafeln wie die ersten zurecht. Und Mose stand früh am Morgen auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.

34,5 Da stieg der HERR in der Wolke herab, und er trat dort neben ihn und rief den Namen des HERRN aus. 34,6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, 34,7 der Gnade bewahrt an Tausenden [von Generationen], der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft läßt, [sondern] die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, an der dritten und vierten [Generation]. 34,8 Da warf sich Mose eilends zur Erde nieder, betete an 34,9 und sagte: Wenn ich doch Gunst gefunden habe in deinen Augen, Herr, so möge doch der Herr in unserer Mitte [mitgehen]! Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, vergib uns aber [dennoch] unsere Schuld und Sünde und nimm uns als Erbe an! 34,10 Er antwortete: Siehe, ich schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will ich Wunder tun, wie sie [bisher] nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen. Und das ganze Volk, in dessen Mitte du [lebst], soll das Tun des HERRN sehen; denn furchtbar ist, was ich mit dir tun werde.

34,11 Beobachte genau, was ich dir heute gebiete! Siehe, ich will vor dir die Amoriter, Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Hewiter und Jebusiter vertreiben. 34,12 Hüte dich, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommen wirst, einen Bund zu schließen, damit sie nicht zur Falle werden in deiner Mitte! 34,13 Vielmehr sollt ihr ihre Altäre niederreißen, ihre Gedenksteine zertrümmern und ihre Ascherim ausrotten. 34,14 Denn du darfst dich vor keinem andern Gott anbetend niederwerfen; denn der HERR, dessen Name `Eifersüchtig' ist, ist ein eifersüchtiger Gott. 34,15 Daß du [ja] keinen Bund mit den Bewohnern des Landes schließt! [Denn] dann könnte man dich einladen, und du könntest, wenn sie ihren Göttern nachhuren und ihren Göttern opfern, von ihren Schlachtopfern essen. 34,16 Und du könntest von ihren Töchtern für deine Söhne [Frauen] nehmen, und [wenn dann] ihre Töchter ihren Göttern nachhuren, könnten sie deine Söhne dazu verführen, ihren Göttern nachzuhuren. 34,17 Gegossene Götter sollst du dir nicht machen.

V. 18-26: Kap. 23,14-19.

34,18 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten; sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, zur festgesetzten Zeit des Monats Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten ausgezogen. - 34,19 Alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht, gehört mir; auch all dein männliches Vieh, die Erstgeburt von Rind und Schaf. 34,20 Die Erstgeburt vom Esel aber sollst du mit einem Schaf auslösen. Wenn du sie jedoch nicht auslösen willst, dann brich ihr das Genick! Alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du auslösen. Und man soll nicht mit leeren Händen vor meinem Angesicht erscheinen. 34,21 Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tag sollst du ruhen; [auch] in der Zeit des Pflügens und in der Ernte sollst du ruhen. 34,22 Auch das Wochenfest [, das Fest] der Erstlinge der Weizenernte, sollst du feiern, ferner das Fest des Einsammelns und die Wende des Jahres. 34,23 Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist, vor dem Angesicht des Herrn HERRN, des Gottes Israels, erscheinen. 34,24 Denn ich werde die Nationen vor dir austreiben und deine Grenze erweitern. Und niemand wird dein Land begehren, wenn du dreimal im Jahr hinaufziehst, um vor dem Angesicht des HERRN, deines Gottes, zu erscheinen. 34,25 Du sollst das Blut meines Schlachtopfers nicht zusammen mit Gesäuertem darbringen, und das Schlachtopfer des Passahfestes darf nicht über Nacht bleiben bis zum [nächsten] Morgen. 34,26 Das Erste der Erstlinge deines Landes sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

34,27 Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf! Denn nach diesen Worten schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund. 34,28 Und Mose blieb vierzig Tage und vierzig Nächte dort beim HERRN. Brot aß er nicht, und Wasser trank er nicht. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte.

34,29 Es geschah aber, als Mose vom Berg Sinai herabstieg - und die beiden Tafeln des Zeugnisses waren in Moses Hand, als er vom Berg herabstieg -, da wußte Mose nicht, daß die Haut seines Gesichtes strahlend geworden war, als er mit ihm geredet hatte. 34,30 Und Aaron und alle Söhne Israel sahen Mose an, und siehe, die Haut seines Gesichtes strahlte; und sie fürchteten sich, zu ihm heranzutreten. 34,31 Mose jedoch rief ihnen zu, und Aaron und alle Fürsten in der Gemeinde wandten sich ihm zu, und Mose redete zu ihnen. 34,32 Danach aber traten alle Söhne Israel heran, und er gebot ihnen alles, was der HERR auf dem Berg Sinai zu ihm geredet hatte. 34,33 Als nun Mose aufgehört hatte, mit ihnen zu reden, legte er eine Decke auf sein Gesicht. 34,34 Sooft aber Mose vor den HERRN hineinging, um mit ihm zu reden, legte er die Decke ab, bis er hinausging. Dann ging er hinaus, um zu den Söhnen Israel zu reden, was ihm aufgetragen war. 34,35 Da sahen die Söhne Israel Moses Gesicht, daß die Haut von Moses Gesicht strahlte. Dann legte Mose die Decke wieder auf sein Gesicht, bis er hineinging, um mit ihm zu reden.

Sabbatgebot.

Kap. 20,8-11.

Kapitel 35

35,1 Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Söhne Israel und sagte zu ihnen: Dies sind die Worte, die der HERR zu tun geboten hat: 35,2 Sechs Tage soll man [seine] Arbeit verrichten, aber den siebten Tag sollt ihr heilig halten, [er sei euch] ein ganz feierlicher Sabbat für den HERRN. Jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, muß getötet werden. 35,3 Ihr dürft am Sabbattag in all euren Wohnsitzen kein Feuer anzünden.

Heiligtum: Freiwillige Gaben.

V. 4-29: Kap. 25,1-9; V. 10-19: Kap. 31,6-11; 39,32-43; 40,3-30.

35,4 Weiter sagte Mose zur ganzen Gemeinde der Söhne Israel: Dies ist es, was der HERR geboten hat: 35,5 Nehmt aus eurem Besitz ein Hebopfer für den HERRN! Jeder, dessen Herz willig ist, soll es herbeibringen, das Hebopfer für den HERRN: Gold, Silber und Bronze, 35,6 violetten und roten Purpur, Karmesinstoff, Byssus und Ziegenhaar, 35,7 rotgefärbte Widderfelle, Häute von Delphinen und Akazienholz; 35,8 Öl für den Leuchter, Balsamöle für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk; 35,9 und Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Besatz für das Ephod und die Brusttasche. 35,10 Und alle, die ein weises Herz haben unter euch, sollen kommen und alles machen, was der HERR geboten hat: 35,11 die Wohnung, ihr Zeltdach und ihre Decke, ihre Haken, Bretter, Riegel, Säulen und Fußgestelle; 35,12 die Lade und ihre Spangen, die Deckplatte und den verhüllenden Vorhang; 35,13 den Tisch mit seinen Stangen und all seinen Geräten und die Schaubrote; 35,14 ferner den Leuchter zur Beleuchtung mit seinen Geräten und Lampen, dazu das Öl für die Beleuchtung; 35,15 auch den Räucheraltar mit seinen Stangen, das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk; und den Eingangs-Vorhang für den Eingang der Wohnung; 35,16 den Brandopferaltar und das bronzene Gitter an ihm, seine Stangen und all seine Geräte; das Becken und sein Gestell; 35,17 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Fußgestelle und den Vorhang für das Tor des Vorhofs; 35,18 die Pflöcke der Wohnung und die Pflöcke des Vorhofs mit ihren Seilen; 35,19 die gewirkten Kleider für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für den Priester Aaron und die Kleider seiner Söhne zur Ausübung des Priesterdienstes.

35,20 Darauf ging die ganze Gemeinde der Söhne Israel von Mose fort. 35,21 Dann kamen sie, jeder, den sein Herz willig machte. Und jeder, dessen Geist ihn antrieb, brachte das Hebopfer des HERRN zur Arbeit am Zelt der Begegnung und für den ganzen Dienst darin und für die heiligen Kleider. 35,22 So kamen die Männer mit den Frauen: jeder, dessen Herz willig war, brachte Spangen, Ohrringe, Siegelringe und Halsketten, allerlei goldene [Schmuck]sachen; ja, jeder, der dem HERRN ein Schwingopfer an Gold darbrachte. 35,23 Und jeder, bei dem sich violetter und roter Purpur vorfand, auch etwa Karmesinstoff oder Byssus, Ziegenhaar, rotgefärbte Widderfelle oder Häute von Delphinen, brachte es herbei. 35,24 Jeder, der ein Hebopfer an Silber oder Bronze entrichten wollte, brachte das Hebopfer des HERRN herbei; und jeder, bei dem sich Akazienholz für irgendeine Arbeit am Bau [des Heiligtums] vorfand, brachte es. 35,25 Ferner spann jede Frau, die ein weises Herz hatte, mit ihren Händen und brachte das Gesponnene: den violetten und roten Purpur, den Karmesinstoff und den Byssus. 35,26 Alle Frauen, die ihr Herz mit Weisheit dazu trieb, spannen das Ziegenhaar. 35,27 Die Fürsten aber brachten Onyxsteine und [andere] Edelsteine zum Einsetzen für das Ephod und für die Brusttasche, 35,28 ferner das Balsamöl und das Öl für den Leuchter, für das Salböl und für das wohlriechende Räucherwerk. 35,29 Die Söhne Israel, alle Männer und Frauen, deren Herz sie antrieb, zu dem ganzen Werk beizutragen, das zu tun der HERR durch Mose geboten hatte, brachten dem HERRN eine freiwillige Gabe.

Heiligtum: Einführung der Werkmeister Bezalel und Oholiab.

Kap. 31,1-6.

35,30 Darauf sagte Mose zu den Söhnen Israel: Seht, der HERR hat Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, mit Namen berufen 35,31 und ihn mit dem Geist Gottes erfüllt, mit Kunstfertigkeit, Verstand und Können und für jedes Kunsthandwerk, 35,32 und zwar Pläne zu entwerfen, um in Gold, Silber und Bronze zu arbeiten. 35,33 Auch im Schneiden von Steinen zum Einsetzen und mit der Holzschnitzerei [hat er ihn begabt], damit er in jedem künstlerischen Werk arbeiten kann. 35,34 Dazu hat er ihm [die Gabe] zu unterweisen ins Herz gelegt, ihm und Oholiab, dem Sohn des Ahisamach, vom Stamm Dan. 35,35 Er hat sie mit Weisheit des Herzens erfüllt, damit sie jeden Plan eines Kunsthandwerkers oder Kunststickers oder Buntwirkers ausführen können, mit violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und Byssus, und [die] des Webers; [die Arbeit] derer, die allerlei Arbeiten ausführen und Pläne ersinnen.

Heiligtum: Freigebigkeit des Volkes.

Kapitel 36

36,1 Und Bezalel und Oholiab und alle Männer mit einem weisen Herzen, denen der HERR Weisheit und Verstand eingegeben hatte, damit sie die ganze Arbeit zum Bau des Heiligtums ausführen könnten, machten es ganz so, wie der HERR geboten hatte.

36,2 So rief Mose Bezalel und Oholiab und jeden Mann mit einem weisen Herzen herbei, dem Gott Weisheit ins Herz gelegt hatte, jeden, den sein Herz willig machte, ans Werk zu gehen, um es auszuführen. 36,3 Und sie nahmen von Mose das ganze Hebopfer entgegen, das die Söhne Israel für die Arbeit am Bau des Heiligtums gebracht hatten, um ihn auszuführen. Diese aber brachten ihm immer noch freiwillige Gaben, Morgen für Morgen. 36,4 Da kamen alle weisen Männer, die alle Arbeit des Heiligtums ausführten, Mann für Mann von ihrer Arbeit, 36,5 und sagten zu Mose: Das Volk bringt viel, mehr als genug zur Verwendung für die Arbeit, deren Ausführung der HERR geboten hat. 36,6 Da gab Mose Befehl, und man ließ im Lager den Ruf ergehen: Niemand soll mehr eine Arbeit für das Hebopfer des Heiligtums anfertigen, und so hörte das Volk auf, [noch mehr] zu bringen. 36,7 Und alle Spenden reichten ihnen aus, um die Arbeit zu tun, so daß [noch etwas] übrigblieb.

Heiligtum: Bau des Heiligtums.

Kap. 26,1-30.

36,8 Und alle, die ein weises Herz hatten unter denen, die die Arbeit ausführten, machten die Wohnung aus zehn Zeltdecken. Aus gezwirntem Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff, machte er sie, mit Cherubim, als Kunststickerarbeit. 36,9 Die Länge einer Zeltdecke betrug 28 Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Maß für alle Zeltdecken. 36,10 Er verband fünf Zeltdecken miteinander, und [auch die übrigen] fünf Zeltdecken verband er miteinander. 36,11 Am Saum der einen Zeltdecke am Ende der [einen] Verbindungsstelle brachte er Schleifen aus violettem Purpur an. Ebenso machte er es am Saum der äußersten Zeltdecke an der andern Verbindungsstelle: 36,12 fünfzig Schleifen brachte er an der einen Zeltdecke an, und fünfzig Schleifen brachte er am Ende der Zeltdecke an, die sich an der andern Verbindungsstelle befand, [so daß] die Schleifen einander gegenüber[standen]. 36,13 Dann stellte er fünfzig goldene Haken her und verband die Zeltdecken durch die Haken miteinander, so daß die Wohnung ein [Ganzes] wurde.

36,14 Und er machte Zeltdecken aus Ziegenhaar als ein Zeltdach über der Wohnung; elf solcher Zeltdecken machte er. 36,15 Die Länge einer Zeltdecke [betrug] dreißig Ellen und vier Ellen die Breite einer Zeltdecke: ein Maß für die elf Zeltdecken. 36,16 Dann verband er fünf Zeltdecken für sich und [ebenso] die [übrigen] sechs Zeltdecken für sich. 36,17 Und er brachte fünfzig Schleifen am Saum der äußersten Zeltdecke an, an der [einen] Verbindungsstelle, und [ebenso] brachte er fünfzig Schleifen am Saum der [äußersten] Zeltdecke der anderen Verbindungsstelle an. 36,18 Dann stellte er fünfzig bronzene Haken her, um das Zeltdach zusammenzufügen, damit es ein [Ganzes] wurde.

36,19 Er fertigte für das Zelt eine Decke aus rotgefärbten Widderfellen an und oben darüber eine Decke aus Delphinhäuten.

36,20 Die Bretter für die Wohnung stellte er aus Akazienholz her, aufrechtstehend: 36,21 zehn Ellen war die Länge eines Brettes und anderthalb Ellen die Breite eines Brettes. 36,22 Ein Brett hatte zwei Zapfen, einer dem andern gegenüber eingefügt: so machte er es an allen Brettern der Wohnung. 36,23 Und zwar machte er an Brettern für die Wohnung zwanzig Bretter für die Südseite, nach Süden zu, 36,24 und brachte unter den zwanzig Brettern vierzig silberne Fußgestelle an: zwei Fußgestelle unter einem Brett für seine zwei Zapfen, und [wieder] zwei Fußgestelle unter einem Brett für seine zwei Zapfen. 36,25 Auch für die andere Längsseite der Wohnung, für die Nordseite, machte er zwanzig Bretter 36,26 und ihre vierzig silbernen Fußgestelle: zwei Fußgestelle unter einem Brett und [wieder] zwei Fußgestelle unter einem Brett. 36,27 Für die Rückseite der Wohnung aber, nach Westen zu, machte er sechs Bretter. 36,28 Und zwei Bretter stellte er für die Ecken der Wohnung an der Rückseite her; 36,29 die waren von unten herauf doppelt und an ihrem Oberteil ganz beieinander [bis] zu einem Ring. So machte er es mit ihnen beiden für die beiden Winkel. 36,30 Es waren acht Bretter und ihre silbernen Fußgestelle: sechzehn Fußgestelle, je zwei Fußgestelle unter einem Brett.

36,31 Und er fertigte Riegel aus Akazienholz an: fünf für die Bretter der einen Längsseite der Wohnung 36,32 und fünf Riegel für die Bretter der anderen Längsseite der Wohnung und fünf Riegel für die Bretter der Wohnung an der Rückseite nach Westen zu. 36,33 Und er machte den mittleren Riegel in der Mitte der Bretter so, daß er von einem Ende zum andern durchlief. 36,34 Die Bretter aber überzog er mit Gold. Und ihre Ringe, die Ösen für die Riegel, machte er aus Gold, auch die Riegel überzog er mit Gold.

V. 35-38: Kap. 26,31-37.

36,35 Und er fertigte den Vorhang an aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. In Kunststickerarbeit machte er ihn, mit Cherubim. 36,36 Dann machte er für ihn vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold - [auch] ihre Nägel waren aus Gold - und er goß für sie vier silberne Fußgestelle.

36,37 Und er machte für den Eingang des Zeltes einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, in Buntwirkerarbeit 36,38 und seine fünf Säulen und ihre Nägel. Dann überzog er ihre Köpfe und ihre Bindestäbe mit Gold; ihre fünf Fußgestelle aber waren aus Bronze.

Heiligtum: Geräte des Heiligtums.

V. 1-9: Kap. 25,10-22.

Kapitel 37

37,1 Und Bezalel machte die Lade aus Akazienholz: zweieinhalb Ellen war ihre Länge, anderthalb Ellen ihre Breite und anderthalb Ellen ihre Höhe. 37,2 Dann überzog er sie von innen und außen mit reinem Gold und brachte an ihr ringsum eine goldene Kante an. 37,3 Und er goß für sie vier goldene Ringe [und befestigte sie] an ihren vier Füßen, zwei Ringe an ihrer einen Längsseite und zwei Ringe an ihrer andern Längsseite. 37,4 Er fertigte Stangen aus Akazienholz an und überzog sie mit Gold. 37,5 Diese Stangen steckte er in die Ringe an den Seiten der Lade, damit man die Lade tragen konnte. 37,6 Dann stellte er eine Deckplatte aus reinem Gold her: zweieinhalb Ellen war ihre Länge und anderthalb Ellen ihre Breite. 37,7 Und er machte zwei goldene Cherubim; in getriebener Arbeit machte er sie, an beiden Enden der Deckplatte, 37,8 den einen Cherub am Ende hier und einen Cherub am Ende drüben; aus [einem Stück mit] der Deckplatte machte er die Cherubim an ihren beiden Enden. 37,9 Und die Cherubim breiteten die Flügel nach oben aus, die Deckplatte mit ihren Flügeln überdeckend, und ihre Gesichter waren einander zugewandt.

V. 10-16: Kap. 25,23-30.

37,10 Und er machte den Tisch aus Akazienholz: zwei Ellen war seine Länge, eine Elle seine Breite und anderthalb Ellen seine Höhe. 37,11 Den überzog er mit reinem Gold, und er brachte an ihm ringsum eine goldene Kante an: 37,12 er machte [an] ihm ringsum eine Leiste von einer Handbreit und brachte an seiner Leiste ringsum eine goldene Kante an. 37,13 Er machte für ihn auch vier goldene Ringe und befestigte die Ringe an den vier Seiten seiner vier Beine. 37,14 Dicht an der Leiste waren die Ringe als Ösen für die Stangen, damit man den Tisch tragen konnte. 37,15 Die Stangen aber machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, damit man den Tisch tragen konnte. 37,16 Dann fertigte er die Geräte an, die auf dem Tisch [stehen sollten]: seine Schüsseln, Schalen und Opferschalen und die Kannen, mit denen man [Trankopfer] ausgießt - [alles] aus reinem Gold.

V. 17-24: Kap. 25,31-40.

37,17 Und er machte den Leuchter aus reinem Gold. In getriebener Arbeit machte er den Leuchter, sein Fußgestell und seine Schaftröhre; seine Kelche, Knäufe und Blüten waren aus [einem Stück mit] ihm. 37,18 Sechs Arme gingen von seinen [beiden] Seiten aus: drei Arme des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Arme des Leuchters aus seiner andern Seite. 37,19 Drei Kelche in der Form von Mandelblüten waren an dem einen Arm, [aus] Knauf und Blüte [bestehend], und drei Kelche in der Form von Mandelblüten an dem nächsten Arm, [aus] Knauf und Blüte [bestehend]; so war es an den sechs Armen, die vom Leuchter ausgingen. 37,20 Am Leuchter aber waren vier Kelche in der Form von Mandelblüten, [aus] seinen Knäufen und Blüten [bestehend], 37,21 und zwar ein Knauf unter den ersten zwei von ihm [ausgehenden] Armen, ein Knauf unter den [nächsten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen und [wieder] ein Knauf unter den [dritten] zwei von ihm [ausgehenden] Armen; [so war es] an den sechs Armen, die von ihm ausgingen. 37,22 Ihre Knäufe und Arme waren aus [einem Stück mit] ihm. Der ganze [Leuchter] war eine getriebene Arbeit aus reinem Gold. 37,23 Auch seine sieben Lampen, seine Dochtscheren und Feuerbecken stellte er aus reinem Gold her. 37,24 Aus einem Talent reinen Goldes machte er ihn und all seine Geräte.

V. 25-29: Kap. 30,1-10.22-38.

37,25 Weiter machte er den Räucheraltar aus Akazienholz: eine Elle seine Länge und eine Elle seine Breite, viereckig, und zwei Ellen seine Höhe; seine Hörner waren aus [einem Stück mit] ihm. 37,26 Dann überzog er ihn mit reinem Gold, seine Platte und seine Wände ringsum sowie seine Hörner, und er brachte an ihm ringsum eine goldene Kante an. 37,27 Und er brachte an ihm unter seiner Kante zwei goldene Ringe an, an seinen beiden Seiten, an seinen beiden Wänden als Ösen für die Stangen, damit man ihn daran tragen konnte. 37,28 Auch die Stangen machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

37,29 Außerdem machte er das heilige Salböl und das reine, wohlriechende Räucherwerk, [beides] ein Werk des Salbenmischers.

Heiligtum: Vorhof und Geräte.

Kap. 27,1-8; 30,17-21.

Kapitel 38

38,1 Und er machte den Brandopferaltar aus Akazienholz: fünf Ellen seine Länge und fünf Ellen seine Breite, viereckig, und drei Ellen seine Höhe. 38,2 Und er machte seine Hörner an seinen vier Ecken - seine Hörner waren aus [einem Stück mit] ihm - und er überzog ihn mit Bronze. 38,3 Und er fertigte alle Geräte des Altars an: die Töpfe, Schaufeln und Sprengschalen, die Fleischgabeln und Feuerbecken; all seine Geräte machte er aus Bronze. 38,4 Und er machte für den Altar ein bronzenes Gitter wie ein Netz unter seiner Einfassung, von unten her, bis zu seiner halben Höhe. 38,5 Und er goß vier Ringe [und befestigte sie] an den vier Ecken des bronzenen Gitters als Ösen für die Stangen. 38,6 Dann machte er die Stangen aus Akazienholz, überzog sie mit Bronze 38,7 und steckte die Stangen in die Ringe an die Seiten des Altars, damit man ihn daran tragen konnte; aus Brettern fertigte er ihn an, [innen] hohl.

38,8 Außerdem machte er das Becken aus Bronze und [ebenso] sein Gestell aus Bronze, aus den Spiegeln der diensttuenden Frauen, die am Eingang des Zeltes der Begegnung Dienst taten.

V. 9-20: Kap. 27,9-19.

38,9 Und er machte den Vorhof: an der Südseite, nach Süden zu, die Behänge des Vorhofs aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen [lang]. 38,10 Ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Fußgestelle [machte er] aus Bronze, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber. 38,11 Auch an der Nordseite [brachte er] hundert Ellen [Behänge an]; ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Fußgestelle aus Bronze, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber. 38,12 An der Westseite aber [machte er] fünfzig Ellen Behänge; ihre zehn Säulen und ihre zehn Fußgestelle, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber. 38,13 Und an der östlichen, dem Sonnenaufgang zugekehrten Seite fünfzig Ellen: 38,14 fünfzehn Ellen Behänge auf der einen Seite, ihre drei Säulen und ihre drei Fußgestelle, 38,15 und auf der andern Seite - diesseits und jenseits vom Tor des Vorhofs - fünfzehn Ellen Behänge, ihre drei Säulen und ihre drei Fußgestelle. 38,16 Alle Behänge des Vorhofs ringsum waren aus gezwirntem Byssus, 38,17 die Fußgestelle der Säulen aus Bronze, die Nägel der Säulen und ihre Bindestäbe aus Silber und der Überzug ihrer Köpfe aus Silber. Und die Säulen des Vorhofs waren alle mit silbernen Bindestäben versehen. 38,18 Den Vorhang für das Tor des Vorhofs aber [machte er] in Buntwirkerarbeit, aus violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus, und zwar zwanzig Ellen lang und fünf Ellen hoch, entsprechend der Breite [einer Stoffbahn] gerade wie die Behänge des Vorhofs. 38,19 Ihre vier Säulen und ihre vier Fußgestelle waren aus Bronze, ihre Nägel aus Silber und der Überzug ihrer Köpfe und ihre Bindestäbe aus Silber. 38,20 Aber alle Pflöcke für die Wohnung und den Vorhof ringsum waren aus Bronze.

Heiligtum: Berechnung des Goldes, Silbers und der Bronze des Heiligtums.

38,21 Dies ist die Kostenberechnung für die Wohnung, die Wohnung des Zeugnisses, die auf Moses Befehl als Dienst der Leviten unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron, vorgenommen wurde - 38,22 Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, machte alles, was der HERR dem Mose geboten hatte, 38,23 und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, ein Kunsthandwerker und Kunststicker und Buntwirker in violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und Byssus -: 38,24 Alles Gold, das zur Arbeit am ganzen Bau des Heiligtums verwendet wurde, das Gold des Schwingopfers, betrug 29 Talente und 730 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums. 38,25 Und das Silber von den Gemusterten der Gemeinde betrug 100 Talente und 1 775 Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums: 38,26 ein Beka je Kopf, ein halber Schekel, nach dem Schekel des Heiligtums, von jedem, der zu den Gemusterten hinüberging, von zwanzig Jahren an und darüber, von 603 550 [Mann]. 38,27 Die 100 Talente Silber waren zum Gießen der Fußgestelle des Heiligtums und der Fußgestelle des Vorhangs: 100 Fußgestelle auf 100 Talente, ein Talent auf ein Fußgestell. 38,28 Aus den 1 775 [Schekeln] aber machte er Nägel für die Säulen, überzog ihre Köpfe und verband sie [mit Stäben). 38,29 Die Bronze des Schwingopfers betrug 70 Talente und 2 400 Schekel. 38,30 Und er machte daraus die Fußgestelle vom Eingang des Zeltes der Begegnung, den bronzenen Altar und sein bronzenes Gitter und alle Geräte des Altars, 38,31 die Fußgestelle des Vorhofs ringsum und die Fußgestelle am Tor des Vorhofs sowie alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Vorhofs ringsum.

Heiligtum: Kleidung der Priester.

V. 1-7: Kap. 28,5-14.

Kapitel 39

39,1 Aus dem violetten und dem roten Purpur aber und [aus] dem Karmesinstoff machten sie die gewirkten Kleider für den Dienst im Heiligtum, und sie machten die heiligen Kleider für Aaron, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 39,2 Und zwar machte man das Ephod aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus: 39,3 sie hämmerten die Goldbleche zurecht, und man zerschnitt sie zu Fäden, um [sie] in den violetten und roten Purpur, in den Karmesinstoff und den Byssus hineinzuarbeiten, in Kunststickerarbeit. 39,4 Sie machten zusammenfügbare Schulterstücke daran: an seinen beiden Rändern wurde es [mit ihnen] zusammengefügt. 39,5 Und der Gurt, mit dem es angelegt wurde, der sich oben darüber befand, war von gleicher Arbeit aus [einem Stück mit] ihm: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

39,6 Und sie machten die Onyxsteine, umgeben mit goldenen Einfassungen, graviert in Siegelgravur, entsprechend den Namen der Söhne Israels. 39,7 Dann setzte man sie [oben] auf die Schulterstücke des Ephods, als Steine des Gedenkens für die Söhne Israel - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

V. 8-21: Kap. 28,15-30.

39,8 Man machte die Brusttasche in Kunststickerarbeit wie die Arbeit des Ephods: aus Gold, violettem und rotem Purpur, Karmesinstoff und gezwirntem Byssus. 39,9 Sie war viereckig; doppelt gelegt machten sie die Brusttasche, eine Spanne ihre Länge und eine Spanne ihre Breite, doppelt gelegt. 39,10 Dann besetzten sie sie mit vier Reihen von Steinen: eine Reihe mit Karneol, Topas und Smaragd, die erste Reihe; 39,11 die zweite Reihe: Rubin, Saphir und Jaspis; 39,12 und die dritte Reihe: Hyazinth, Achat und Amethyst; 39,13 und die vierte Reihe: Türkis, Onyx und Nephrit; [sie waren] mit goldenen Einfassungen umgeben in ihren Einsetzungen. 39,14 Die Steine waren entsprechend den Namen der Söhne Israels - zwölf [an der Zahl], entsprechend ihren Namen; in Siegelgravur [waren sie hergestellt], jeder nach seinem Namen für die zwölf Stämme. 39,15 Und sie machten an die Brusttasche gedrehte Ketten in Seilerarbeit aus reinem Gold; 39,16 und zwar fertigten sie zwei goldene Einfassungen und zwei goldene Ringe an und befestigten die beiden Ringe an den beiden [oberen] Enden der Brusttasche; 39,17 und die zwei goldenen Schnüre befestigten sie an den beiden Ringen an den Enden der Brusttasche. 39,18 Die beiden [anderen] Enden der zwei Schnüre aber befestigten sie an den beiden Einfassungen und befestigten sie [so] an den Schulterstücken des Ephods, an seiner Vorderseite. 39,19 Und sie stellten zwei [andere] goldene Ringe her und befestigten sie an den beiden [unteren] Enden der Brusttasche, an ihrem Rand, der dem Ephod zugekehrt war, auf der Innenseite. 39,20 Dann machten sie noch zwei goldene Ringe und befestigten sie unten an den beiden Schulterstücken des Ephods, an seiner Vorderseite, dicht an seiner Zusammenfügung [mit den Schulterstücken] oberhalb des Gurtes des Ephods. 39,21 Und sie banden die Brusttasche von ihren Ringen mit einer Schnur aus violettem Purpur an den Ringen des Ephods fest, damit es über dem Gurt des Ephods saß und sich die Brusttasche nicht von [der Stelle] über dem Ephod verschob - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

V. 22-26: Kap. 28,31-35.

39,22 Und man machte das Oberkleid des Ephods in Weberarbeit, ganz aus violettem Purpur. 39,23 Und die Öffnung des Oberkleides war in seiner Mitte wie die Öffnung eines Lederpanzers. Ringsum an seiner Öffnung hatte es einen Rand, damit es nicht einriß. 39,24 Am [unteren] Saum des Oberkleides aber brachten sie Granatäpfel aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff an, gezwirnt.

39,25 Dann machten sie Glöckchen aus reinem Gold und setzten die Glöckchen zwischen die Granatäpfel ringsum an den Saum des Oberkleides zwischen die Granatäpfel: 39,26 [erst] ein Glöckchen, dann einen Granatapfel [und wieder] ein Glöckchen und einen Granatapfel, ringsum an den Saum des Oberkleides, um [darin] den Dienst zu verrichten - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

V. 27-31: Kap. 28,36-43.

39,27 Weiter machten sie die Leibröcke für Aaron und für seine Söhne aus Byssus, in Weberarbeit, 39,28 und den Kopfbund aus Byssus und die turbanartigen Kopfbedeckungen aus Byssus, und die leinenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus 39,29 und den Gürtel aus gezwirntem Byssus, aus violettem und rotem Purpur und Karmesinstoff, in Buntwirkerarbeit - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

39,30 Schließlich machten sie das [blumenförmige] Stirnblatt, das heilige Diadem, aus reinem Gold und schrieben darauf mit Siegelgravurschrift: Heiligkeit dem HERRN! 39,31 Und sie befestigten daran eine Schnur aus violettem Purpur, um sie von oben über den Kopfbund zu legen - wie der HERR dem Mose geboten hatte.

Heiligtum: Fertigstellung des Heiligtums.

Kap. 31,7-11; 35,10-19; 40,3-30; V. 33-36: Kap. 25,10-30.

39,32 So wurde die ganze Arbeit der Wohnung des Zeltes der Begegnung vollendet: die Söhne Israel machten es ganz so, wie der HERR dem Mose geboten hatte, so machten sie es. 39,33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose: das Zelt und all seine Geräte, seine Haken, Bretter, Riegel, Säulen und Fußgestelle; 39,34 dazu die Decke aus rotgefärbten Widderfellen, die Decke aus Delphinhäuten und den verhüllenden Vorhang; 39,35 die Lade des Zeugnisses und ihre Stangen und die Deckplatte; 39,36 den Tisch mit all seinen Geräten und die Schaubrote; 39,37 den Leuchter aus reinem [Gold] mit seinen Lampen, die Lampenreihe, und all seine Geräte sowie das Öl für die Beleuchtung; 39,38 und den goldenen Altar, das Salböl und das wohlriechende Räucherwerk; ferner den Vorhang für den Eingang des Zeltes; 39,39 den bronzenen Altar, sein bronzenes Gitter, seine Stangen und all seine Geräte; das Becken und sein Gestell; 39,40 die Behänge des Vorhofs, seine Säulen und Fußgestelle; dazu den Vorhang für das Tor des Vorhofs, seine Seile und seine Pflöcke; und alle Geräte für den Dienst an der Wohnung, dem Zelt der Begegnung; 39,41 die gewirkten Kleider für den Dienst im Heiligtum, die heiligen Kleider für den Priester Aaron, und die Kleider seiner Söhne zur Ausübung des Priesterdienstes. 39,42 Genau wie der HERR dem Mose geboten hatte, so hatten die Söhne Israel die ganze Arbeit gemacht. 39,43 Und Mose sah [sich] das ganze Werk [an] - und siehe, sie hatten es ausgeführt; wie der HERR geboten hatte, so hatten sie es ausgeführt. Da segnete Mose sie.

Heiligtum: Aufrichtung und Einweihung des Heiligtums.

V. 1-33: Kap. 31,7-11; 35,10-19; 39,32-43; V. 1-16: V. 17-33.

Kapitel 40

40,1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 40,2 Am Tag des ersten Monats, am ersten des Monats, sollst du die Wohnung des Zeltes der Begegnung aufrichten. 40,3 Und du sollst die Lade des Zeugnisses hineinstellen und die Lade mit dem Vorhang verdecken. 40,4 Dann bringe den Tisch hinein und richte zu, was auf ihm zuzurichten ist! Auch den Leuchter bringe hinein und setze seine Lampen auf! 40,5 Ferner stelle den goldenen Altar für [das] Räucherwerk vor die Lade des Zeugnisses, und hänge den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf! 40,6 Den Brandopferaltar aber stelle vor den Eingang der Wohnung des Zeltes der Begegnung! 40,7 Dann stelle das Becken zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar und tu Wasser hinein! 40,8 Richte ringsum den Vorhof auf! Auch den Vorhang des Tors zum Vorhof hänge auf! 40,9 Darauf nimm das Salböl und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige [dadurch] sie und all ihre Geräte, damit sie heilig wird! 40,10 Salbe auch den Brandopferaltar und all seine Geräte und heilige [dadurch] den Altar, damit der Altar hochheilig wird! 40,11 Salbe das Becken und sein Gestell und heilige es [dadurch]! 40,12 Dann laß Aaron und seine Söhne an den Eingang des Zeltes der Begegnung herantreten und wasche sie mit Wasser! 40,13 Und bekleide Aaron mit den heiligen Kleidern, salbe ihn und heilige ihn [dadurch], damit er mir den Priesterdienst ausübt! 40,14 Auch seine Söhne sollst du herantreten lassen und sie mit [den] Leibröcken bekleiden. 40,15 Und du sollst sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. Das soll geschehen, damit ihnen ihre Salbung zu einem ewigen Priesteramt sei, in [all] ihren Generationen. 40,16 Und Mose handelte ganz, wie ihm der HERR geboten hatte; so handelte er.

V. 17-33: V. 1-16.

40,17 Und es geschah im ersten Monat im zweiten Jahr, am ersten des Monats, da wurde die Wohnung aufgerichtet: 40,18 Mose richtete die Wohnung auf, indem er ihre Fußgestelle setzte, ihre Bretter hinstellte, ihre Riegel einsetzte und ihre Säulen aufrichtete. 40,19 Auch spannte er das Zelt[dach] über der Wohnung und legte die Decke des Zeltes oben darüber - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,20 Dann nahm er das Zeugnis und legte es in die Lade, brachte die Stangen an der Lade an und legte die Deckplatte oben auf die Lade. 40,21 Und er brachte die Lade in die Wohnung, hängte den verhüllenden Vorhang auf und verdeckte so die Lade des Zeugnisses - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,22 Weiter setzte er den Tisch in das Zelt der Begegnung an die Nordseite der Wohnung, außerhalb des [inneren] Vorhangs, 40,23 und schichtete darauf die Brote übereinander vor dem HERRN - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,24 Dann stellte er den Leuchter in das Zelt der Begegnung dem Tisch gegenüber, an die Südseite der Wohnung, 40,25 und setzte vor dem HERRN die Lampen auf - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,26 Er stellte den goldenen Altar in das Zelt der Begegnung, vor den [inneren] Vorhang, 40,27 und ließ darauf wohlriechendes Räucherwerk als Rauch aufsteigen - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,28 Und er hängte den Vorhang des Eingangs zur Wohnung auf, 40,29 und den Brandopferaltar stellte er an den Eingang der Wohnung des Zeltes der Begegnung, und er opferte darauf das Brandopfer und das Speisopfer - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,30 Dann stellte er das Becken zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar und tat Wasser zum Waschen hinein, 40,31 damit sich Mose und Aaron und dessen Söhne darin ihre Hände und ihre Füße wuschen. 40,32 Sooft sie in das Zelt der Begegnung hineingingen, und sooft sie an den Altar herantraten, wuschen sie sich - wie der HERR dem Mose geboten hatte. 40,33 Und er richtete den Vorhof auf, rings um die Wohnung und um den Altar, und hängte den Vorhang des Tores zum Vorhof auf. So vollendete Mose das Werk.

40,34 Da bedeckte die Wolke das Zelt der Begegnung, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung. 40,35 Und Mose konnte nicht in das Zelt der Begegnung hineingehen; denn die Wolke hatte sich darauf niedergelassen, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung. 40,36 Sooft sich die Wolke von der Wohnung erhob, brachen die Söhne Israel auf, auf all ihren Wanderungen. 40,37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, dann brachen sie nicht auf bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 40,38 Denn die Wolke des HERRN war bei Tag auf der Wohnung, und bei Nacht war ein Feuer in der Wolke vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie auf der Wanderung waren.